Fundtafeln: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. Juli 2012, 06:53 Uhr
Fundtafeln sind eine Besonderheit des Freiberger Reviers und nur aus der Zeit von 1785 bis etwa 1815 bekannt. Obwohl sie auch markscheiderische Punkte darstellen, sollen sie hier wegen ihrer großen Verbreitung im Freiberger Revier in einem speziellen Kapitel behandelt werden. Gleichzeitig stellen die Fundtafeln auch "Ereignistafeln" (siehe Kapitel 4) dar, da sie das Auffinden eines Ganges belegen. Als Vorläufer der Fundtafeln sind die in Kapitel 2 behandelten Tafeln zu Grubenmittelpunkten zu betrachten.
Das Freiberger Bergamt erließ 1785 im Quartal Reminiscere ein Regulativ, das hier nach Adlung (1999) zitiert werden soll:
Signo Medium:http://www.untertage.com/images/stories/tw_tafelwerk/hh.gif benebst den Anfangsbuchstaben von dem Namen der Grube und die Jahreszahl an einem schükl. Orte, und zwar, wenn der Fund in der Grube angegeben worden, im Hangenden oder Liegenden, wenn aber der Fund über Tag angegeben worden, auf den dießfalls zu setzenden Fundstein einhaun, dessen auch in dem nächst darauf einzureuchenden Fahrbögen gedenken und dabey den Ort, wo die Fundstätte eingehauen, oder wie weit der Fundstein ins Hangende oder Liegende des Ganges gesetzt worden genau bestimmen soll. Von jeder solcher dergestalt eingehauenen Fundstätte aber solle den H. Reviergeschwornen, wie schon fast gewöhnlich gewesen, 8 gr. Im Register der Grube passierlich verschrieben werden. ..."
Die den Tafeln zugrunde liegende Stufe entspricht dem in Kapitel 2 beschriebenen Verstufungssymbol, dem Doppelkreuz.
Neben der Dokumentation der Ansprüche der Fundgrübner ließen sich die Fundtafeln auch zu markscheiderischen Zwecken verwenden. Deshalb sind in ihnen häufig Bohrlöcher für Holzdübel zu sehen.
Ausführung und Größe der Tafeln ist sehr unterschiedlich, ebenso die Gestaltung der Buchstaben auf den Tafeln. Die Tafeln wurden meist ins anstehende Gestein geschlagen, es finden sich jedoch auch Exemplare, die übertage gefertigt und dann in vorbereitete Nischen eingesetzt wurden. Den Tafeln gemeinsam ist, dass sie die abgekürzte Gangbezeichnung, die Jahreszahl vom Fund sowie das Namenskürzel des Geschworenen tragen.
Nach einer Schätzung von St. Adlung wurdem im Freiberger Revier etwa 250 bis 300 Fundtafeln geschlagen. In Folgenden sollen einige Beispiele für Fundtafeln aus dem Freiberger Revier vorgestellt werden.
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Bild 3.1.01:
Fundtafel in der Grube Alte Hoffnung Gottes,
Kleinvoigtsberg bei Freiberg, Erzgebirge, Sachsen.
Bedeutung der Abkürzungen: Friedrich Spat, 1788, Johann Carl Gottlieb Beutel, Geschworner.
Beim Schlagen der Kürzel wurde ein Feld zu tief angefangen.
Foto Thomas Witzke.
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Bild 3.1.02:
nicht beendete Fundtafel, Grube Alte Hoffnung Gottes,
Kleinvoigtsberg bei Freiberg, Erzgebirge, Sachsen.
Bedeutung der Abkürzungen: Friedrich Spat, 1788, Johann Carl Gottlieb Beutel, Geschworner.
Foto Thomas Witzke.
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Bild 3.1.03:
Fundtafel, Tiefer Alte Hoffnung Gottes Erbstolln,
Kleinvoigtsberg bei Freiberg, Erzgebirge, Sachsen.
Bedeutung der Abkürzungen: Burkhardt Stehender, 1790, K...... Geschworner.
Foto Thomas Witzke.
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Bild 3.1.04:
Fundtafel, Grube Reiche Zeche, Freiberg, Sachsen.
Bedeutung der Abkürzungen: Jung Elisabeth Stehender, 1789, K..... Geschworner.
Foto Thomas Witzke.
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Bild 3.1.05:
Fundtafel, Querschlag zwischen Thurmhofer Hilfsstolln und Hoffnung Schacht,
Grube Reiche Zeche, Freiberg, Sachsen.
Bedeutung der Abkürzungen: Carolus Stehender, 1809, Unger Geschworner.
Foto Thomas Witzke.
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Bild 3.1.06:
Fundtafel, Grube Trau auf Gott Erbstolln, Lichtenberg bei Freiberg, Sachsen.
Bedeutung der Abkürzungen: Trau auf Gott Stehender, 1815, N...... Geschworner.
Foto Thomas Witzke.
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Bild 3.1.07:
Eingesetzte Fundtafel, Ludwig Flacher, 1793,
Gottlob Abraham Klemm, Geschworner.
Brand-Erbisdorf bei Freiberg, Sachsen.
Foto Michael Pfefferkorn.
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Bild 3.1.08:
Fundtafel, Friedrich Stehender, 1803,
N.N. Hensel Geschworner, daneben Jahrestafel von 1802.
Brand-Erbisdorf bei Freiberg, Sachsen.
Foto Michael Pfefferkorn.
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Bild 3.1.09:
Fundtafel, Alt Molchner Stehender, 1806,
David Gottlob Friedrich Braune, Geschworner.
Brand-Erbisdorf bei Freiberg, Sachsen.
Foto Michael Pfefferkorn.
Auch aus anderen Revieren sind Fundtafeln bekannt, jedoch in völlig anderer Gestaltung.
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Bild 3.1.10:
Fundtafel, Amandus Flacher, Grube Vater Abraham,
Marienberg, Erzgebirge, Sachsen.
Foto anonym (1).
Literatur:
ST. ADLUNG (1999): Markscheiderische Tafeln und Inschriften im sächsischen Erzbergbau.- Schriftenreihe Akten und Berichte vom sächsischen Bergbau, Heft 22. Jens-Kugler-Verlag Kleinvoigtsberg
© Thomas Witzke und die jeweiligen Bildautoren
Fund- und Gangtafeln, Tafeln zur Kennzeichnung und Orientierung