Türstockausbau: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine weit verbreitete Art, Mundlöcher und Strecken in Holz auszubauen, ist der '''Türstockausbau'''. Dieser Begriff stammt aus dem Zimmermannshandwerk, dort ist der Türstock im Fachwerk das Konstruktionselement, an dem Haus- und Zimmertüren befestigt werden. Das Bauelement Türstock besteht aus zwei tragenden Ständern (bergmännisch: ''Stempel'') und einem eingezapften beziehungsweise darüberliegenden ''Kopfriegel'' (bergmännisch: ''Kappe'').
 
Eine weit verbreitete Art, Mundlöcher und Strecken in Holz auszubauen, ist der '''Türstockausbau'''. Dieser Begriff stammt aus dem Zimmermannshandwerk, dort ist der Türstock im Fachwerk das Konstruktionselement, an dem Haus- und Zimmertüren befestigt werden. Das Bauelement Türstock besteht aus zwei tragenden Ständern (bergmännisch: ''Stempel'') und einem eingezapften beziehungsweise darüberliegenden ''Kopfriegel'' (bergmännisch: ''Kappe'').
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'''Deutscher und polnischer Türstock''', Umzeichnung nach [32]:
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Datei:Abb 087 1.jpg|Deutscher Türstock 1) Kappe; 2) Stempel; 3) Bolzen aus Hartholz; 5) Verzug aus Altholz)
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Datei:Abb 087 2.jpg|Polnischer Türstock 1) Kappe; 2) Stempel; 3) Verzug und Hinterfüllung; 4) Bolzen aus Hartholz; 5) Kopfspreize)
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Die zwei gebräuchlichsten Arten der Türstöcke sind Deutscher und Polnischer Türstock, siehe obere Abbildung. Wer noch mehr Arten kennenlernen will, informiert sich in der Fachliteratur ([32]). Der ''Deutsche Türstock'' kann Lasten aus Firste und Stoß, der ''Polnische Türstock'' nur solche aus der Firste aufnehmen. Hat man sich bei der Auswahl vertan und es wirkt doch Seitendruck auf den polnischen Türstock, kann man das durch eine ''Kopfspreize'' direkt unter der Kappe etwas ausgleichen, wird aber nie die Tragfähigkeit eines Deutschen Türstocks erreichen. Ist in derauszubauenden Strecke wenig Platz und ein Stoß standfest (meist das Liegende), kann man ''halbe Türstöcke'' (mittlere Abbildung) einsetzen oder bei standfesten Stößen nur Kappen einbühnen oder auf Kappschuhe (siehe unten) setzen.
 
Die zwei gebräuchlichsten Arten der Türstöcke sind Deutscher und Polnischer Türstock, siehe obere Abbildung. Wer noch mehr Arten kennenlernen will, informiert sich in der Fachliteratur ([32]). Der ''Deutsche Türstock'' kann Lasten aus Firste und Stoß, der ''Polnische Türstock'' nur solche aus der Firste aufnehmen. Hat man sich bei der Auswahl vertan und es wirkt doch Seitendruck auf den polnischen Türstock, kann man das durch eine ''Kopfspreize'' direkt unter der Kappe etwas ausgleichen, wird aber nie die Tragfähigkeit eines Deutschen Türstocks erreichen. Ist in derauszubauenden Strecke wenig Platz und ein Stoß standfest (meist das Liegende), kann man ''halbe Türstöcke'' (mittlere Abbildung) einsetzen oder bei standfesten Stößen nur Kappen einbühnen oder auf Kappschuhe (siehe unten) setzen.
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'''Halbe Türstöcke''', Umzeichnung nach [32]:
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Datei:Abb 088 1.jpg|halber deutscher Türstock und Details: 1) Kappe; 2) Stempel; 3) Verzug; 4) Bolzen aus Hartholz)
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Datei:Abb 088 2.jpg|halber deutscher Türstock, Details)
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Datei:Abb 088 3.jpg|halber polnischer Türstock: 1) Kappe; 2) Stempel; 3) Verzug und Hinterfüllung; 4) Bolzen aus Hartholz; 5) Kopfspreize)
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Die Türstöcke werden so eingebaut, daß die auf sie wirkende Kraft senkrecht zum Hangenden oder Firste in Richtung entgegen ihres Angriffs abgefangen und abgeleitet wird. In der Regel liegt die Kappe waagerecht und die Stempel stehen nahezu senkrecht (Lot und Wasserwaage!) mit etwas Sturz (ca. 1 Stammdurchmesser) nach unten außen. Der Abstand zwischen den Türstöcken wird je nach angreifendem Gebirgsdruck gewählt, dient der Ausbau nur zur Verhinderung gelegentlichen Steinfalls aus Firste und Stoß, werden die Türstöcke auf etwa 1,5 m Abstand gesetzt und dahinter verzogen. In stark druckhaftem Gebirge ist der Abstand kleiner bis hin zu ''vollem Schrot'', das heißt einer am anderen. Damit bei einem schrägen Lastangriff auf einen Türstock dieser nicht gleich umfällt, werden die Türstöcke untereinander im Ansatzbereich Stempel/Kappe mit ''Bolzen'' gegeneinander verspreizt.
 
Die Türstöcke werden so eingebaut, daß die auf sie wirkende Kraft senkrecht zum Hangenden oder Firste in Richtung entgegen ihres Angriffs abgefangen und abgeleitet wird. In der Regel liegt die Kappe waagerecht und die Stempel stehen nahezu senkrecht (Lot und Wasserwaage!) mit etwas Sturz (ca. 1 Stammdurchmesser) nach unten außen. Der Abstand zwischen den Türstöcken wird je nach angreifendem Gebirgsdruck gewählt, dient der Ausbau nur zur Verhinderung gelegentlichen Steinfalls aus Firste und Stoß, werden die Türstöcke auf etwa 1,5 m Abstand gesetzt und dahinter verzogen. In stark druckhaftem Gebirge ist der Abstand kleiner bis hin zu ''vollem Schrot'', das heißt einer am anderen. Damit bei einem schrägen Lastangriff auf einen Türstock dieser nicht gleich umfällt, werden die Türstöcke untereinander im Ansatzbereich Stempel/Kappe mit ''Bolzen'' gegeneinander verspreizt.
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Wenn man den Hohlraum in der Firste nicht ausfüllen kann, weil etwa ein hoher Abbau darüber ist,
 
Wenn man den Hohlraum in der Firste nicht ausfüllen kann, weil etwa ein hoher Abbau darüber ist,
 
macht man den Verzug aus nebeneinanderliegendem Rundholz (sogenannte ''Abrollung'') und füllt darüber mindestens 0,5 m stückige Masse (keinen Dreck!) als Steinschlagpolster auf. Bei einem Steinschlag drückt es die Masse zusammen, Energie wird verbraucht und der Stein saust nicht durch den Verzug hindurch. Erwartet man eine starke Setzung des Gebirges auf den Ausbau (bei drückendem Gebirge, großplattig ablösenden Gesteinen wie Sandstein und Tonschiefer oder großen Ablösern) gestaltet man die Stempel an ihrem unteren Ende nachgiebig, indem man sie etwas anspitzt oder mehrmals durchbohrt. Wenn der Türstock stark belastet wird, gibt die so hergerichtete Sollbruchstelle nach und nicht etwa die Kappe. Der Ausbau setzt sich ein Stück, die Belastung sieht man am aufgefaserten Ende des Stempels (''„Elefantenfuß”'', untere Abbildung).
 
macht man den Verzug aus nebeneinanderliegendem Rundholz (sogenannte ''Abrollung'') und füllt darüber mindestens 0,5 m stückige Masse (keinen Dreck!) als Steinschlagpolster auf. Bei einem Steinschlag drückt es die Masse zusammen, Energie wird verbraucht und der Stein saust nicht durch den Verzug hindurch. Erwartet man eine starke Setzung des Gebirges auf den Ausbau (bei drückendem Gebirge, großplattig ablösenden Gesteinen wie Sandstein und Tonschiefer oder großen Ablösern) gestaltet man die Stempel an ihrem unteren Ende nachgiebig, indem man sie etwas anspitzt oder mehrmals durchbohrt. Wenn der Türstock stark belastet wird, gibt die so hergerichtete Sollbruchstelle nach und nicht etwa die Kappe. Der Ausbau setzt sich ein Stück, die Belastung sieht man am aufgefaserten Ende des Stempels (''„Elefantenfuß”'', untere Abbildung).
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[[Datei:Abb 089.jpg|miniatur|Nachgiebig gestalteter Stempel am Beispiel einer Getriebezimmerung Quelle: [31]]]
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== Einzelnachweise ==
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[31] Autor unbekannt: ABC Erzbergbau. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie
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[32] Technologie Firstenstoßbau: TK-10, Wismut Arbeitsanweisungen
  
  
[[Kategorie:Leere Artikelseiten]]
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[[Kategorie:Unfertige Artikel]]

Version vom 7. Juli 2012, 12:22 Uhr

Eine weit verbreitete Art, Mundlöcher und Strecken in Holz auszubauen, ist der Türstockausbau. Dieser Begriff stammt aus dem Zimmermannshandwerk, dort ist der Türstock im Fachwerk das Konstruktionselement, an dem Haus- und Zimmertüren befestigt werden. Das Bauelement Türstock besteht aus zwei tragenden Ständern (bergmännisch: Stempel) und einem eingezapften beziehungsweise darüberliegenden Kopfriegel (bergmännisch: Kappe).

Deutscher und polnischer Türstock, Umzeichnung nach [32]:

Die zwei gebräuchlichsten Arten der Türstöcke sind Deutscher und Polnischer Türstock, siehe obere Abbildung. Wer noch mehr Arten kennenlernen will, informiert sich in der Fachliteratur ([32]). Der Deutsche Türstock kann Lasten aus Firste und Stoß, der Polnische Türstock nur solche aus der Firste aufnehmen. Hat man sich bei der Auswahl vertan und es wirkt doch Seitendruck auf den polnischen Türstock, kann man das durch eine Kopfspreize direkt unter der Kappe etwas ausgleichen, wird aber nie die Tragfähigkeit eines Deutschen Türstocks erreichen. Ist in derauszubauenden Strecke wenig Platz und ein Stoß standfest (meist das Liegende), kann man halbe Türstöcke (mittlere Abbildung) einsetzen oder bei standfesten Stößen nur Kappen einbühnen oder auf Kappschuhe (siehe unten) setzen.

Halbe Türstöcke, Umzeichnung nach [32]: