Sicherung beim Freiklettern: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim Freiklettern steht das Seil nicht ständig unter Spannung, man bewegt sich zumeist oberhalb des letzten Umlenkpunktes für das Seil. Im Fall des Sturzes wird das Seil ruckartig belastet. Es dehnt sich durch die Belastung aus und übt eine mit steigender Dehnung wachsende Kraft auf den Stürzenden aus. Für die weitere Bewegung entgegen dieser Kraft wird Energie benötigt, die aus der durch den freien Fall erhaltenen Bewegungsenergie des Körpers entnommen wird. Daher wird der Fall immer mehr gebremst, bis die Bewegungsenergie schließlich verbraucht ist und der Stürzende zum Stillstand kommt. Ist der verfügbare Dehnungsweg länger, wird also die gleiche Bewegungsenergie über einen längeren Weg abgebaut, somit ist die auf Seil und Stürzenden wirkende Kraft geringer. '''Daher werden zum Sichern beim Klettern ausschließlich dynamische Seile verwandt.'''
  
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Gesichert wird über einen HMS-Knoten (Abbildung 151). Während des Sicherns bleibt ständig eine Bremshand am Seil, auch beim Seilnachgeben – beim HMS-Knoten ist das ohne den speziellen HMS-Karabiner bisweilen ein schwieriges Unterfangen und sollte von dem, der noch keine Klettererfahrung hat, zunächst über Tage geübt werden. Der Gesicherte erhält immer soviel Seil, daß er sich in seiner Bewegung nicht behindert fühlt, jedoch nicht unnötig viel Schlappseil – ein Meter ist grade richtig. Da der Sichernde im Fall des Sturzes als ausreichendes Gegengewicht wirkt, ist eine Rückversicherung für ihn eigentlich nicht erforderlich (Abbildung 175 Bild a)). „Eigentlich nicht“ ist ein Wort mit der Bedeutung fast immer, wenn die Gefahr des Steinschlags gleichzeitig mit dem Sturz besteht, wenn der Sichernde im Fall des Sturzes von seinem sicheren Stand weggerissen wird, wenn der Sichernde im Fall des Sturzes gegen den Stoß geschlagen würde. Der Sichernde kann sich selber anbinden (Abbildung 175 Bild b)) oder den Sicherungskarabiner direkt am Stoß befestigen (Abbildung 175 Bild c)). Die Gewalt eines Absturzes von nur zwei bis 3 Metern will erst einmal gehalten sein – wer’s nicht glaubt, läßt sich über Tage von einem Sandsack überzeugen. Ein „fester Punkt“ besteht dabei nicht nur aus einem Spit!
  
[[Kategorie:Leere Artikelseiten]]
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Der Kletternde legt, sobald er kann, eine erste Sicherung. Dies kann eine Schlinge um einen natürlichen Sicherungspunkt, ein Spit, ein Haken, eine Knotenschlinge, ein Keil, Friend oder auch alles andere sein – es muß für den Fall des Sturzes ausgelegt sein. Kann man mit anderen Möglichkeiten keine zufriedenstellende Sicherheit erreichen, muß man eben umdrehen und mit einem Bohrhaken wiederkommen. Die weiteren Sicherungen müssen zumindest in einem solchen Abstand erfolgen, daß man auch bei Berücksichtigung der Seildehnung beider Stränge (gut gerechnet also bis 15% der Aufstiegshöhe) bei einem Sturz nicht wieder unten ankommt. Eine Sicherung zuviel schadet nie, daher legt man an alle sich anbietenden Stellen eine solche, auch wenn sie von der Sturzhöhe noch nicht unbedingt erforderlich wäre. Zum einen ist natürlich ein kurzer Sturz weniger gefährlich als ein langer, zum anderen gibt es keine Garantie gegen das Ausbrechen von Sicherungen im Sturzfall. Auch ausbrechende Sicherungen nehmen einen Teil der Sturzenergie auf und dämpfen den Fall, daher sind auch nicht  undertprozentige Sicherungspunkte nicht zu verachten. Wie bei der Schaffung von Seilaufhängungen kann man beim Legen von Sicherungspunkten versuchen, die auftretenden Lasten auf mehrere Punkte zu verteilen.
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Sowohl für den Seilnachlauf beim Klettern als auch für die Energieaufnahme bei einem Sturz ist es günstig, wenn das Seil in gerader Linie geführt wird und zahlreiche Umlenkungen vermieden werden. Da die Sicherungspunkte nie so ideal liegen werden behilft man sich mit entsprechenden Schlingen zur Verlängerung.
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Aktuelle Version vom 6. Juli 2012, 05:50 Uhr

Beim Freiklettern steht das Seil nicht ständig unter Spannung, man bewegt sich zumeist oberhalb des letzten Umlenkpunktes für das Seil. Im Fall des Sturzes wird das Seil ruckartig belastet. Es dehnt sich durch die Belastung aus und übt eine mit steigender Dehnung wachsende Kraft auf den Stürzenden aus. Für die weitere Bewegung entgegen dieser Kraft wird Energie benötigt, die aus der durch den freien Fall erhaltenen Bewegungsenergie des Körpers entnommen wird. Daher wird der Fall immer mehr gebremst, bis die Bewegungsenergie schließlich verbraucht ist und der Stürzende zum Stillstand kommt. Ist der verfügbare Dehnungsweg länger, wird also die gleiche Bewegungsenergie über einen längeren Weg abgebaut, somit ist die auf Seil und Stürzenden wirkende Kraft geringer. Daher werden zum Sichern beim Klettern ausschließlich dynamische Seile verwandt.

Gesichert wird über einen HMS-Knoten (Abbildung 151). Während des Sicherns bleibt ständig eine Bremshand am Seil, auch beim Seilnachgeben – beim HMS-Knoten ist das ohne den speziellen HMS-Karabiner bisweilen ein schwieriges Unterfangen und sollte von dem, der noch keine Klettererfahrung hat, zunächst über Tage geübt werden. Der Gesicherte erhält immer soviel Seil, daß er sich in seiner Bewegung nicht behindert fühlt, jedoch nicht unnötig viel Schlappseil – ein Meter ist grade richtig. Da der Sichernde im Fall des Sturzes als ausreichendes Gegengewicht wirkt, ist eine Rückversicherung für ihn eigentlich nicht erforderlich (Abbildung 175 Bild a)). „Eigentlich nicht“ ist ein Wort mit der Bedeutung fast immer, wenn die Gefahr des Steinschlags gleichzeitig mit dem Sturz besteht, wenn der Sichernde im Fall des Sturzes von seinem sicheren Stand weggerissen wird, wenn der Sichernde im Fall des Sturzes gegen den Stoß geschlagen würde. Der Sichernde kann sich selber anbinden (Abbildung 175 Bild b)) oder den Sicherungskarabiner direkt am Stoß befestigen (Abbildung 175 Bild c)). Die Gewalt eines Absturzes von nur zwei bis 3 Metern will erst einmal gehalten sein – wer’s nicht glaubt, läßt sich über Tage von einem Sandsack überzeugen. Ein „fester Punkt“ besteht dabei nicht nur aus einem Spit!

Der Kletternde legt, sobald er kann, eine erste Sicherung. Dies kann eine Schlinge um einen natürlichen Sicherungspunkt, ein Spit, ein Haken, eine Knotenschlinge, ein Keil, Friend oder auch alles andere sein – es muß für den Fall des Sturzes ausgelegt sein. Kann man mit anderen Möglichkeiten keine zufriedenstellende Sicherheit erreichen, muß man eben umdrehen und mit einem Bohrhaken wiederkommen. Die weiteren Sicherungen müssen zumindest in einem solchen Abstand erfolgen, daß man auch bei Berücksichtigung der Seildehnung beider Stränge (gut gerechnet also bis 15% der Aufstiegshöhe) bei einem Sturz nicht wieder unten ankommt. Eine Sicherung zuviel schadet nie, daher legt man an alle sich anbietenden Stellen eine solche, auch wenn sie von der Sturzhöhe noch nicht unbedingt erforderlich wäre. Zum einen ist natürlich ein kurzer Sturz weniger gefährlich als ein langer, zum anderen gibt es keine Garantie gegen das Ausbrechen von Sicherungen im Sturzfall. Auch ausbrechende Sicherungen nehmen einen Teil der Sturzenergie auf und dämpfen den Fall, daher sind auch nicht undertprozentige Sicherungspunkte nicht zu verachten. Wie bei der Schaffung von Seilaufhängungen kann man beim Legen von Sicherungspunkten versuchen, die auftretenden Lasten auf mehrere Punkte zu verteilen.

Sowohl für den Seilnachlauf beim Klettern als auch für die Energieaufnahme bei einem Sturz ist es günstig, wenn das Seil in gerader Linie geführt wird und zahlreiche Umlenkungen vermieden werden. Da die Sicherungspunkte nie so ideal liegen werden behilft man sich mit entsprechenden Schlingen zur Verlängerung.