Helm

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Kopfschutz für Befahrer und Höhlenforscher. Zu Schutzhelmen im Bergbau siehe Helm (Bergbau), zum Helm als Teil eines bergmännischen Gezähes siehe Helm (Gezähe)
Typischer Kletterhelm mit Mehrpunktbänderung und aufgesetzter Stirnlampe.

Der Helm, besser gesagt Schutzhelm hat neben der Aufgabe, den Kopf des Befahrers formschön abzurunden und lichten Haarwuchs geschickt zu kaschieren, noch weitere Funktionen. Vornehmlich schützt er den Kopf- und Nackenbereich vor mechanischen Beschädigungen, zum Beispiel durch Steinschlag oder Anrennen an die Streckenstöße. Daneben dient er zur Aufnahme des Geleuchts, zumindest dessen leuchtender Teile.

Aufbau und Funktion

Die Dämpfung eines Stoßes oder Schlages auf den Helm funktioniert analog zur Seildämpfung. Ein starrer Helm, zum Beispiel aus glasfaserverstärktem Polyester wie früher im Bergbau üblich oder ein alter Baustellenhelm, gibt fast den gesamten Stoßimpuls an den Kopf weiter, was zu Stauchungen der Nackenwirbel führen kann. Diese Helme sind nur dazu gedacht, den Kopf vor Beschädigungen durch Anstoßen zu schützen, nicht zum Abfangen von Steinschlag. Die Beschaffenheit von Industriehelmen regelt die Norm EN 397. Bergsteigerhelme oder auch als Kletterhelme bezeichnet, die speziell zum Abfangen von Steinschlag und Sturzeinwirkungen entwickelt wurden, verformen sich im Fall eines Aufpralls. Dabei wird Energie verbraucht, der harte Stoß gedämpft und die auf Kopf und Helm wirkende Kraft wird geringer. Sie sind für den Einsatz im Altbergbau vorzuziehen und werden auch in der Höhlenforschung eingesetzt. Nach der Norm EN 12492 werden die mechanischen Mindestanforderungen an solche Helme definiert.

Weiterhin wichtig ist die Befestigung des Helms auf dem Kopf. Alle Helme sind mit mehr oder weniger verstellbaren Einsätzen zum Anpassen an die Kopfform versehen. Zweckmäßig ist eine Einstellung, die eine möglichst große Auflagefläche am Kopf erreicht und gleichzeitig einen etwas straffen Sitz des Helms garantiert - das gibt auch die geringsten Tragebeschwerden.

Der Helm sollte auf jeden Fall durch solide Riemen unter dem Kinn oder besser durch eine Mehrpunktbänderung gesichert werden, sonst wirft ihn der erste Stein herunter – und der nächste locht dann ein. Genau hier scheiden sich die Geister, für Industriehelme wird eine Höchstkraft von 25 daN zum Öffnen des Verschlusses gefordert (wegen des möglichen Verfangens in Maschinen). Bei Kletternhelmen muss sie jedoch über 50 daN liegen, damit der Kopf optimal bei einem Aufprall als Folge eines Absturzes geschützt wird.

Gängige Hersteller von geeigneten Helmen für die Verwendung in der Altbergbauforschung u.a. sind die Firmen Petzl, Edelrid und Salewa. Zu beziehen sind deren Produkte im einschlägigen Outdoor- und Bergsporthandel oder bei Ausrüstern für Höhlenforscher (Speleotek, Speleo Concepts oder Cave Shop). Dabei sind Ladengeschäfte vorzuziehen, damit der optimale Sitz und Passform vorher ausprobiert werden können.

Benutzungshinweise

Dass die Befestigungen für die Stirn- oder Kopflampe, Kabel- und Batteriehalter so ausgeführt werden, dass keine Schrauben nach innen Richtung Kopf überstehen – musste dem Verfasser auch erst erklärt werden! Gut geeignet sind Nieten. Schrauben sollte man, wenn schon, mit dem Kopf innen plazieren.

Anbohren sollte man Helme generell nicht in Bereichen, die Steinschlag ausgesetzt sein können. Durch Bohrungen wird das Materialgefüge zerstört und es bilden sich an den Rändern der Bohrungen Haarrisse. Bei einer Verformung des Helmes entstehen Materialspannungen, die an den Enden dieser Haarrissen leicht die mehr als 20fache Stärke gegenüber dem unverletzten Material erreichen und so zur Zerstörung des Helms in Ernstfall führen können.

In der Regel soll ein Helm nach 5 Jahren Verwendung ausgetauscht werden (auch wenn das Herz am Wismut-Erinnerungsstück so hängt - es gibt ja auch schöne Vitrinen für das Wohnzimmer). Dabei spielt aber der Zustand eine Rolle für die eigenverantwortliche Entscheidung, wie lange man diesen weiternutzen möchte. Nach einer starken Krafteinwirkung, wie Steinschlag oder Sturz sollte der Helm aus den oben beschriebenen Gründen aber auf jeden Fall nicht mehr benutzt werden.