Polygonausbau: Unterschied zwischen den Versionen

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Gebirgsdruck aus der [[Sohle]] tritt normalerweise in den für [[Befahrer]] zugänglichen [[Grube]]nbauen des klassischen Erzbergbaus nicht auf, kann aber zum Beispiel in Bauen des (Kupfer-) Schieferbergbaus oder in [[Strecke]]n in Tonschichten vorkommen. Hier verwendet man zum Ausbauen entweder Abwandlungen der [[Türstockausbau|Türstöcke]], die auch in der Sohle eine Spreize (''Querholz'') haben und damit zu ''Rahmen'' werden oder den allgemein in stark [[Konvergenz|druckhaftem Gebirge]] oder bei unregelmäßiger Kontur gebräuchlichen '''Polygonausbau''' (Abbildung ''Offener Polygonausbau'' und Abbildung ''Ausgeführter Polygonausbau''). Der sehr arbeitsaufwendige Polygonausbau läßt sich gut in die in druckhaftem Gebirge (zum Beispiel auch Gangstrecken im Erzbergbau!) durch Ausbrüche entstehenden rundlichen Streckenprofile einpassen. Der ''geschlossene Polygonausbau'' entsteht aus dem offenen durch Einfügen einer ''Sohlspreize'' oder weiterer Stempel-Läufer-Kombinationen auch auf der Sohle.
  
[[Kategorie:Unfertige Artikel]]
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Nachfolgend werden die Arbeitsschritte für einen einfachen symmetrischen Polygonausbau ohne Sohlspreize und mit nur einem Läufer je Seite beschrieben, man kann aber bei fast runden oder unsymmetrischen Streckenprofilen durchaus auch mehrere Läufer und unsymmetrische [[Stempel]]längen einbauen, sollte dann aber das Polygon vollständig schließen, um die angreifenden Kräfte auf den Ring zu verteilen.
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So wird ein einfaches Polygon hergestellt:
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* Sohle säubern, [[Bühnloch|Bühnlöcher]] für Fußstempel aushacken.
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* Fußstempel abmessen, zuschneiden und scharen.
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* Fußstempel einsetzen, provisorisch verkeilen.
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* Läufer zuschneiden (so um 2 m lang, entspricht ''Bauabstand'') und auflegen.
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* einseitig Bühnloch für [[Kappe]] herstellen (nicht unbedingt nötig, aber besser zum Bauen).
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* Kappe zuschneiden, Verblattung anbringen und fest gegen den [[Stoß]] verkeilen.
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* Kopfstempel abmessen, Schar auf Läufer zugeben und zuschneiden.
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* auf Läuferseite scharen, auf Kappenseite Blatt anschneiden und Kopfstempel einbringen.
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Die Läufer treffen sich an den Polygonen und werden, wenn mehr als zwei Polygone gestellt werden, dort verblattet auf die Fußstempel aufgelegt. Hat man das nächste Polygon fertig, wird noch folgendes getan:
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* Läufer gegen den Stoß verkeilen.
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* Bolzen zuschneiden, scharen, einbringen.
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* [[Verzug]] dort wo nötig einbringen.
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Wie auch beim Türstock- und [[Ausbau mit Stempeln|Stempelausbau]] muß alles straff eingebaut werden, nichts darf wackeln oder klappern und der Verzug liegt dicht an Ausbau und Gebirge an. Nägel verwendet man höchstens als Haken, damit Werkzeug und Frühstücksbeutel nicht im Dreck liegen oder um ein Brett provisorisch anzuheften, selbstverständlich nicht, um vielleicht den Stoßverzug dauerhaft anzunageln, weil man zum Ausfüllen dahinter zu faul ist! Bauklammern meidet der ordentliche [[Zimmerling]] wie der Teufel das Weihwasser, es sei denn, es soll ein historisch detailgetreuer [[Wismut]]-Ausbau aus den 50er Jahren nachgestellt werden, an dem dann jeder sehen kann, was Bäcker, Schuster und Friseure so alles aus Holz zustande gebracht haben.
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== Einzelnachweise ==
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[31] Unbekannter Autor: ABC Erzbergbau. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie
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[32] Technologie Firstenstoßbau: TK-10, Wismut Arbeitsanweisungen
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[48] Jobst, W., Rentzsch, W., Schubert, W., Trachbrod, K.: Bergwerke im FreibergerLand. Medienzentrum der TU Bergakademie Freiberg. 1. Auflage 1993
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[[Kategorie:Befahrerhandbuch]]

Aktuelle Version vom 7. Juli 2012, 16:04 Uhr

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der praktischen Erstellung eines Polygonausbaus
Offener Polygonausbau 1) Kappe; 2) Kopfstempel; 3) Fußstempel; 4) Läufer; 5) Bolzen aus Halbholz; 6) Abrollung (Verzug aus Rundhölzern) bei größeren offenen Hohlräumen, beispielsweise Abbauen; 7) Verzug
Halber Polygonausbau 1) Kappe; 2) Stempel; 3) Kopfstempel; 4) Fußstempel; 5) Läufer; 6) Bolzen aus Halbholz; 7) Abrollung; 8) Verzug)
Die historische „Vieleckzimmerung“ als Vorläufer des Polygonausbaus aus: [31]
Ausgeführter Polygonausbau Reproduktion aus: [48]

Gebirgsdruck aus der Sohle tritt normalerweise in den für Befahrer zugänglichen Grubenbauen des klassischen Erzbergbaus nicht auf, kann aber zum Beispiel in Bauen des (Kupfer-) Schieferbergbaus oder in Strecken in Tonschichten vorkommen. Hier verwendet man zum Ausbauen entweder Abwandlungen der Türstöcke, die auch in der Sohle eine Spreize (Querholz) haben und damit zu Rahmen werden oder den allgemein in stark druckhaftem Gebirge oder bei unregelmäßiger Kontur gebräuchlichen Polygonausbau (Abbildung Offener Polygonausbau und Abbildung Ausgeführter Polygonausbau). Der sehr arbeitsaufwendige Polygonausbau läßt sich gut in die in druckhaftem Gebirge (zum Beispiel auch Gangstrecken im Erzbergbau!) durch Ausbrüche entstehenden rundlichen Streckenprofile einpassen. Der geschlossene Polygonausbau entsteht aus dem offenen durch Einfügen einer Sohlspreize oder weiterer Stempel-Läufer-Kombinationen auch auf der Sohle.

Nachfolgend werden die Arbeitsschritte für einen einfachen symmetrischen Polygonausbau ohne Sohlspreize und mit nur einem Läufer je Seite beschrieben, man kann aber bei fast runden oder unsymmetrischen Streckenprofilen durchaus auch mehrere Läufer und unsymmetrische Stempellängen einbauen, sollte dann aber das Polygon vollständig schließen, um die angreifenden Kräfte auf den Ring zu verteilen.

So wird ein einfaches Polygon hergestellt:

  • Sohle säubern, Bühnlöcher für Fußstempel aushacken.
  • Fußstempel abmessen, zuschneiden und scharen.
  • Fußstempel einsetzen, provisorisch verkeilen.
  • Läufer zuschneiden (so um 2 m lang, entspricht Bauabstand) und auflegen.
  • einseitig Bühnloch für Kappe herstellen (nicht unbedingt nötig, aber besser zum Bauen).
  • Kappe zuschneiden, Verblattung anbringen und fest gegen den Stoß verkeilen.
  • Kopfstempel abmessen, Schar auf Läufer zugeben und zuschneiden.
  • auf Läuferseite scharen, auf Kappenseite Blatt anschneiden und Kopfstempel einbringen.

Die Läufer treffen sich an den Polygonen und werden, wenn mehr als zwei Polygone gestellt werden, dort verblattet auf die Fußstempel aufgelegt. Hat man das nächste Polygon fertig, wird noch folgendes getan:

  • Läufer gegen den Stoß verkeilen.
  • Bolzen zuschneiden, scharen, einbringen.
  • Verzug dort wo nötig einbringen.

Wie auch beim Türstock- und Stempelausbau muß alles straff eingebaut werden, nichts darf wackeln oder klappern und der Verzug liegt dicht an Ausbau und Gebirge an. Nägel verwendet man höchstens als Haken, damit Werkzeug und Frühstücksbeutel nicht im Dreck liegen oder um ein Brett provisorisch anzuheften, selbstverständlich nicht, um vielleicht den Stoßverzug dauerhaft anzunageln, weil man zum Ausfüllen dahinter zu faul ist! Bauklammern meidet der ordentliche Zimmerling wie der Teufel das Weihwasser, es sei denn, es soll ein historisch detailgetreuer Wismut-Ausbau aus den 50er Jahren nachgestellt werden, an dem dann jeder sehen kann, was Bäcker, Schuster und Friseure so alles aus Holz zustande gebracht haben.

Einzelnachweise

[31] Unbekannter Autor: ABC Erzbergbau. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie

[32] Technologie Firstenstoßbau: TK-10, Wismut Arbeitsanweisungen

[48] Jobst, W., Rentzsch, W., Schubert, W., Trachbrod, K.: Bergwerke im FreibergerLand. Medienzentrum der TU Bergakademie Freiberg. 1. Auflage 1993