Helm (Gezähe)

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Als Helm wurde der Stiel an bergmännischen Gezähe (z. B. Bergeisen) bezeichnet.

Die Stelle, an der der Helm in das Gezähe gesteckt wurde, wird als Öhr oder Auge bezeichnet.

Für die Helme wurden, je nach Einsatzzweck und Art des Gezähes sowie der örtlichen Verfügbarkeit, unterschiedliche Holzarten verwendet. Während für die Helme der Bergeisen meist Esche verwendet wurde, so kam bei den Schlägeln neben der Esche auch Eiche zur Verwendung. Besonders bei schweren Schlägeln wurden biegsame Helme (z. B. Hasel) bevorzugt, da durch die Biegung beim Beschleunigen des Gezähes noch zusätzliche Energie gespeichert werden konnte. Es gibt, besonders für das 16. Jahrhundert, mehrere zeitgenössische Abbildungen (z. B. Schwazer Bergbuch), bei denen die Biegung durch teilweise extreme Überzeichnung besonders deutlich gemacht wurde. "Die Stiele des Großfäustels sind verhältnismäßig schwach, damit die Arbeiter, da der Stiel sich unter der Last des Fäustels biegt, kräftiger zuschlagen können.", (Agricola (01))

Im deutschsprachigen Raum kamen neben dem Holz von Esche, Jungeiche und Hasel auch Buchenholz, Fichtenholz und andere Hölzer zum Einsatz.

Bei stumpfen Bergeisen, die während der Schicht gewechselt wurden, wurde der Helm entsprechend dem Öhr des neuen Bergeisens mit dem Tschärpermesser zurechtgeschnitten. Pro Schicht verbrauchte ein Hauer in Abhängigkeit der gewechselten Bergeisen 2 bis 3 Helme.