Ausführung der Getriebezimmerung
Aus Handbuch
Die Getriebezimmerung kommt zum Vortrieb in losen Massen im Einsatz, zum Beispiel beim Übergang von offener Bauweise zum untertägigen Vortrieb aus einem Schurfgraben, aber auch beim Abteufen im Lockergestein. Die Ausführung erfolgt (die Nummerierung nimmt Bezug auf Abbildung 85) so:
- Türstock d im festen Gestein setzen, Pfähle h anstecken, mit zwischengelegten Brettstücken oder Keilen schräg nach oben drücken und etwas in die losen Massen B eintreiben; die Schräge der Bretter nach oben heißt die Pfändung, sie muß ausreichend sein, um den nächsten Haupttürstock d1 in dieselbe Höhe wie den vorigen d zu setzen Unter ständigem Freimachen der Pfahlenden, Eintreiben und Wegfüllen der Massen werden die Pfähle bis zu halber Länge eingetrieben; dabei achtet man darauf, daß die Hinterenden mit Keilen oder Brettern so niedergehalten werden, dass die Schräge erhalten bleibt.
- Nun wird der Hilfstürstock f direkt unter die Pfahlenden gesetzt, die Pfähle liegen danach auf zwei Türstöcken auf und werden bis ans Ende vorgetrieben. Die Pfahlenden werden durch Keile gehalten, unter die Spitzen wird ein Pfändeholz i provisorisch verlegt.
- Unter dem Pfändeholz i wird ein neuer Haupttürstock d1 gesetzt, und zwar so, daß die neuen Pfähle noch dazwischen passen. Die Pfähle h1 werden angesteckt und eingetrieben, zunächst hält sie der Hilfstürstock f in der richtigen Schräge.
- Bei halber Länge wird der nächste Hilfstürstock f1 eingebaut und weiter wie oben beschrieben verfahren, bis die Bruchstelle überwunden ist. Der Ausbau wird bis ins wieder feste Gebirge gezogen. Bei einem fertigen Feld werden die Pfahlenden durch Zwickkeile k festgelegt. Vor allem, wen die aufliegende Masse stark auf die Pfahlenden eines fertige Feldes drückt, werden bis zum Anstecken neuer Pfähle Pfändkeile l zwischen Pfändeholz und neuem Haupttürstock gelegt, um das Herunterbiegen zu verhindern.
Das Verfahren wurde hier lediglich für die Firste beschrieben, funktioniert aber so selbstverständlich auch für die Stöße und leicht abgewandelt auch beim Vortrieb von Schächten in Lockermassen. Bei der Aufwältigung von Schächten von über Tage aus werden die ersten Meter meist im Bolzenschrotausbau mit Getriebezimmerung geteuft. Literatur: [30].