Bohrer

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Der Handbohrer ist ein Gezähe für die Herstellung von Bohrlöchern und wurde bei der Gewinnungsmethode des Bohrens und Schießens verwendet.

Handbohrer waren stählerne bzw. eisernen Stangen mit einem meißelförmigen Bohrkopf, deren Schneide aus Stahl bestand. Die Schneide war dabei immer etwas breiter als die Bohrstange (ca. 15 mm bis 35 mm). Vor dem 18. Jahrhundert wurden oftmals auch Bohrer mit anderen Bohrköpfen (z. B. Kronen- bzw. Kolbebohrer) und größeren Durchmessern (zwei- und dreimännisches Bohren) eingesetzt.

Die Herstellung der Bohrlöcher erfolgte, indem der Hauer mit dem Schlägel (Bohrfäustel) auf das Ende des Bohrers schlug und diesen dann „umsetzte“ (um ein Drittel drehte, damit die Meißelschneide an einer anderen Stelle im Bohrlochtiefsten aufsetzte). Anschließend führte er den nächsten Schlag und setzte den Bohrer wieder um. Die daraus resultierenden Bohrlöcher hatten zumeist eine leicht dreieckige Form, die sich heute noch Anhand der Bohrlochpfeiffen erkennen lässt.

Zum Bohren benutzte der Hauer Bohrer mit unterschiedlichen Längen (Bohrpost), die er je nach erreichter Teufe des Bohrlochs wechselte.

Ein Bohrpost bestand üblicherweise aus drei Bohrern, dem Anfangsbohrer, dem Mittelbohrer und dem Abbohrer, wobei der Durchmesser des Bohrers vom Anfangsbohrer zum Abbohrer abnahm und die jeweilige Länge der Bohrer zunahm. Somit konnte das Verklemmen des Bohrers vermieden werden.