Kellerhalsmauerung

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Die Kellerhalsmauerung ist, wie der Name schon sagt, ursprünglich zur Herstellung der Kellereingänge verwendet worden. Da diese in Form und Verlauf einem - wenn auch kleinen - tonnlägigen Schacht gleichen, lag es nahe, so einen Schacht in ähnlicher Art und Weise mit Bruchsteinen, später auch Ziegeln, auszubauen. Im Gegensatz zum seigeren Schacht tritt bei einem tonnlägigen Schacht das Problem auf, daß man im Hangenden keine gerade verlaufende Mauer zum Halten bekommt, schon gar nicht ohne Mörtel und bei drückender Auflast. Deshalb wölbt man das Hangende der Kellerhalsmauerung und - weil das sehr haltbar ist - gleich alle anderen Seiten mit dazu. Das zumeist standfeste Liegende ist oft nicht mit einbezogen, so daß nur drei Schachtstöße gemauert wurden. Die Mauerung ist dahinter, wie jeder voll verzogene Ausbau, mit Gestein bis an das Gebirge heran dicht ausgesetzt. Zur Herstellung der Kellerhalsmauerung verwendete man Lehren wie zu einem Gewölbe und baute abschnittsweise von unten nach oben. Durch sein hohes Eigengewicht belastet dieser Ausbau sein Auflager stark, es sitzt deshalb in absolut standfestem Gestein. Ist das Gestein nicht sehr tragfähig (beispielsweise im Gang), mußte man die Ausbausäule stückweise irgendwo aufstellen, dieses führte zur Entwicklung der überspringenden Bögen.


Kellerhalsmauerung mit überspringenden Bögen

Für die Anwendung dieser Mauerungsart gibt es mehrere Gründe. Einer ist der schon unter 12.8.4 genannte der nur stellenweise vorhandenen genügenden Festigkeit des Widerlagers. Ein anderer Grund ist, daß man glaubte, Arbeitszeit dadurch zu sparen, indem man nur die Widerlager für die Bogenfüße und nicht für die komplette Mauerung aushauen mußte. Diese Ansicht vertrat man regional auch bei Gewölbemauerungen von Stollen, vor allem im Schneeberger Revier sind dadurch regelrechte Kunstwerke entstanden.

Bei der Schachtmauerung mit überspringenden Bögen wurden zunächst die Widerlager für die Bogenfüße im standfesten Gestein ausgehauen. Danach baute man die Bogenmauerung mit Hilfe einer Lehre soweit auf, bis eine gerade Auflagefläche für die Schachtmauerung entstanden war. Die Bogenlehre wurde entfernt, die Lehre für die Kellerhalsmauerung errichtet und diese bis an den nächsten Bogen herangeführt. Im Liegenden baute man oft auch gerade Mauern, da eine Wölbung hier nicht unbedingt notwendig ist. Vorteil der Arbeitsweise mit überspringenden Bögen ist es, daß man, wenn die Mauerung nicht schon während des Abteufens eingebracht wird, an mehreren Stellen übereinander arbeiten kann.