Kratze

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Die Kratze war ein hackenähnliches Gezähe für die Wegfüllarbeit.

Sie bestand anfangs aus Holz, später aus Eisen und war an einem hölzernen Stiel (Helm) befestigt. Die Kratze wurde genutzt, um Haufwerk in die dafür vorgesehenen Gefäße (Trog, Korb oder Schleppkasten) zu ziehen oder die Sohle frei zu räumen.
"Ebenso unterscheiden sich die Kratze und die Schaufel nicht von den gewöhnlichen. Mit jener scharren sie die Erde und den Kies zusammen, mit dieser verladen sie sie in Gefäße.", (Agricola (01))

Von der Kratze gab es zwei Hauptformen, die Spitzkratze (auch Herzblattkratze genannt) und die Krückenkratze.


Die Spitzkratze besaß ein vierseitiges oder ein herzförmiges Blatt. Sie hatte zwischen Spitze und Öhr eine Verstärkungsrippe sowie in späteren Zeiten auf der dem Blatt entgegengesetzten Seite eine Verstärkung zum Schlagen. Später hat sich bei der Spitzkratze die dreieckige Form durchgesetzt.


Die Krückenkratze bestand aus einem halbrunden bzw. halbovalen Kratzenblatt mit einem Öhr zur Helmaufnahme. Oft befand sich auf der anderen Seite des Öhres eine Verstärkung, mit deren Hilfe zusammengebackenes Haufwerk durch Schlagen gelöst werden konnte.