Notfallset

Aus Handbuch
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ein kleines Notfallset gehört bei jeder Befahrung zur Ausrüstung dazu. Die im folgenden aufgezählten Ausrüstungsgegenstände machen zusammengenommen nur ein kleines Päckchen aus, welches nicht viel wiegt und sich in einer kleiner Curver-Tonne, zur Not auch in Einkaufstüten wasserdicht verknotet in einer kleinen Werkzeugtasche problemlos in eine Rucksackecke quetschen lässt. In einer Notfallsituation helfen diese Kleinigkeiten jedoch zumeist, durch rasche Bekämpfung der Anfänge größere Schäden zu verhindern. Daher sollte es auch immer am Mann getragen werden.

Wenn man nur mal kurz in eine Strecke gucken geht, nützt es gar nichts, wenn das Ersatzgeleucht dann doch auf der anderen Seite des Verbruchs liegt.

Was gehört in das Notfallset? Zunächst, ganz klar, ein Ersatzgeleucht, mit dem sich der Rückweg vom entferntesten Punkt des Befahrungsziels bewältigen läßt. Dazu das erforderliche Werkzeug, um kleine Schäden am Geleucht gleich in der Grube beheben zu können. War hier früher die Karbidlampe unschlagbar, bei der nahezu jeder denkbare Schaden mit Schraubenzieher, Pfriem und Isolierband behebbar war, so lassen sich heute platz- und gwichtssparend weitere LED-Stirn- oder Handlampen mitführen. Teilweise können diese mit AA-Battterien betrieben werden. Unabhängig vom Zweitgeleucht kann man noch ein Cyalume-Leuchtstab (2 €), zum Beispiel bei Globetrotter Ausrüstung) ins Notfallset aufnehmen, um auf alle Fälle ein funktionsfähiges Geleucht fürs Ausfahren dabei zu haben.

Weiterhin sollte das Notfallset energiereiche Nahrungsmittel enthalten: nicht zu knapp Dextro-Energen (x-mal eingepackter Traubenzucker, für die Befahrung ideal), Schokolade, Müsliriegel, Power-Bars aus dem Sportzubehör oder ähnliches, um einer Entkräftung begegnen zu können und im Fall erforderlichen langen Wartens dem Körper die Wärmeproduktion zu ermöglichen.

Zwei Verbandspäckchen und dazugehöriges Heftpflaster zum Wundverband sollten nicht fehlen. Unabdingbar ist auch eine, besser zwei Rettungsdecken. Diese sehr dünnen, handlichen Kunststofffolien mit goldener oder silberner Oberfläche sind beidseitig metallbedampft, reflektieren die Wärmestrahlung und haben daher ein hohes Wärmeisolationsvermögen. Hüllt man sich in eine solche Plastikfolie ein, wird auch die Feuchtigkeitsverdunstung über die Kleidungsoberfläche verhindert und somit insgesamt die Wärmeverluste des Körpers drastisch gesenkt. Daneben wird eine Durchfeuchtung durch Tropfwasser verhindert. Das ist die Voraussetzung, daß zum Beispiel ein unbeweglicher Verletzter die Zeit bis zum Eintreffen der Hilfsmannschaft ohne Unterkühlung - und damit sinkender Abwehrfähigkeit des Körpers allgemein - überstehen kann. Optimal hat einer in der Befahrungsgruppe noch 20 m Zeltleine und ein paar Wäscheklammern dabei, um im Ernstfall mit den Decken aller ein Zelt zu bauen. Als Wärmequelle, Lichtquelle und gegen Depressionen sind eine Kerze und Streichhölzer mitzuführen. ACHTUNG! Die handelsüblichen Rettungsdecken sind brennbar!

Ist man mit Seiltechnik unterwegs, sollten im Notfallset das Material für einen Flaschenzug enthalten sein. Dazu gehört ein Mal pro Seil-Team:

  • Einfachrolle mit Express-Set
  • Kapp-Messer
  • 2 Doppelrollen
  • 1 HMS-Karabiner
  • 2 "D" oder "O"-Schrauber
  • 1 Schnapper
  • Petzl ID
  • 25 Meter 9 mm Statikseil, schon vorbereitet mit 8er-Knoten an den Enden

Ansonsten kann man noch allerhand nützliche Kleinigkeiten ins Notfallset räumen, wie Flickzeug, Werkzeug, Ersatzteile für den Fotoapparat, Batterien/ Reserveakkus und so weiter. Man muß aber darauf achten, daß dadurch die Verfügbarkeit und Funktionalität des Notfallset auf keinen Fall eingeschränkt wird. Unabhängig davon sollte man selbstverständlich in regelmäßigen Abständen sein Set auf Vollständigkeit, ggf. Ladezustand und Brauchbarkeit prüfen!