Wasserfahrzeuge: Unterschied zwischen den Versionen

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Solange man festen Boden unter den Füßen hat, braucht man sich um sein und der Ausrüstung Vorwärtskommen keine Gedanken machen. Problematisch wird es, wenn der Boden unter den Füßen schwindet – dann braucht man Seiltechnik zur Fortbewegung "in der Luft" oder ein geeignetes '''Wasserfahrzeug'''.
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Solange man festen Boden unter den Füßen hat, braucht man sich um sein und der Ausrüstung Vorwärtskommen keine Gedanken machen. Problematisch wird es, wenn der Boden unter den Füßen schwindet – dann braucht man [[Seiltechnik in horizontalen Bauen|Seiltechnik]] zur Fortbewegung "in der Luft" oder ein geeignetes '''Wasserfahrzeug'''.
  
Hat man einen Neopreneanzug und kein schweres Gepäck, kann man im klaren Wasser ganz gut schwimmen und Distanzen um hundert Meter sicher überwinden. Im grundlosen Schlamm kommt man jedoch mit Schwimmen nicht mehr oder nur unter extremen Krafteinsatz voran. Zudem hat man beim Schwimmen generell keine Möglichkeit, Defekte am Geleucht zu reparieren oder das Ersatzgeleucht aus dem Rucksack zu graben.
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Hat man einen [[Neoprene]]anzug und kein schweres Gepäck, kann man im klaren Wasser ganz gut schwimmen und Distanzen um hundert Meter sicher überwinden. Im grundlosen Schlamm kommt man jedoch mit Schwimmen nicht mehr oder nur unter extremen Krafteinsatz voran. Zudem hat man beim Schwimmen generell keine Möglichkeit, Defekte am [[Geleucht]] zu reparieren oder das [[Notfallset|Ersatzgeleucht]] aus dem [[Rucksack]] zu graben.
  
Das einfachste Hilfsmittel zum Fortkommen auf dem Wasser ist, abgesehen der Anrufung Jesu oder anderer Propheten, ein beliebiger ''Schwimmkörper'', auf den man sich stützen und seinen Oberkörper sicher über Wasser halten kann. Eine solche Schwimmhilfe ist auch dann empfehlenswert, wenn es eigentlich immer auf Fahrbrettern langgeht, die einen bis eineinhalb Meter unter Wasser liegen. Bricht mal eines weg, geht man zwar auch ohne Schwimmhilfe nicht gleich unter (eventuell Rucksack abwerfen und '''Arme ins Wasser tauchen''', damit der Auftrieb ausreicht, den Kopf über Wasser zu halten!), aber bequemer ist es doch mit einer solchen Stütze. Praktisch ist ein Autoschlauch, der Gummi ist relativ derb und wenn man in die Mitte ein Netz einknotet, kann man sein Gepäck recht bequem vor sich herschieben. Aber auch Styropor oder ein leerer Kunststoffkanister ist eine zuverlässige Schwimmhilfe.
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Das einfachste Hilfsmittel zum Fortkommen auf dem Wasser ist, abgesehen der Anrufung Jesu oder anderer Propheten, ein beliebiger ''Schwimmkörper'', auf den man sich stützen und seinen Oberkörper sicher über Wasser halten kann. Eine solche Schwimmhilfe ist auch dann empfehlenswert, wenn es eigentlich immer auf [[Gebrück|Fahrbrettern]] langgeht, die einen bis eineinhalb Meter unter Wasser liegen. Bricht mal eines weg, geht man zwar auch ohne Schwimmhilfe nicht gleich unter (eventuell Rucksack abwerfen und '''Arme ins Wasser tauchen''', damit der Auftrieb ausreicht, den Kopf über Wasser zu halten!), aber bequemer ist es doch mit einer solchen Stütze. Praktisch ist ein Autoschlauch, der Gummi ist relativ derb und wenn man in die Mitte ein Netz einknotet, kann man sein Gepäck recht bequem vor sich herschieben. Aber auch Styropor oder ein leerer Kunststoffkanister ist eine zuverlässige Schwimmhilfe.
  
 
Die nächste Stufe ist der nach seinen Erfinder benannte ''Maximski'' (siehe Abbildung), ein kurzes Brett (zum Beispiel alter Ski) mit vorn und hinten angebrachten Schwimmkörpern (Vor allem die Herren entfernen vorher die Bindung des Ski!, Anmerkung des weiblichen Autors). Man setzt sich rittlings drauf, und wenn das Ganze geschickt gemacht ist, liegt der Auftriebsschwerpunkt der Konstruktion sogar oberhalb des Körperschwerpunktes, wodurch man sitzen kann ohne sich seitlich abstützen zu müssen. Das probiert man am besten vorher aus. Dennoch ist der Maximski nur geeignet, wenn man links und rechts an den Stoß langen kann, schon um sich abschieben zu können.
 
Die nächste Stufe ist der nach seinen Erfinder benannte ''Maximski'' (siehe Abbildung), ein kurzes Brett (zum Beispiel alter Ski) mit vorn und hinten angebrachten Schwimmkörpern (Vor allem die Herren entfernen vorher die Bindung des Ski!, Anmerkung des weiblichen Autors). Man setzt sich rittlings drauf, und wenn das Ganze geschickt gemacht ist, liegt der Auftriebsschwerpunkt der Konstruktion sogar oberhalb des Körperschwerpunktes, wodurch man sitzen kann ohne sich seitlich abstützen zu müssen. Das probiert man am besten vorher aus. Dennoch ist der Maximski nur geeignet, wenn man links und rechts an den Stoß langen kann, schon um sich abschieben zu können.
  
Bequemer, wenn auch nicht ganz so wendig und leicht transportabel sind natürlich alle Arten ''Boote''.
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Bequemer, wenn auch nicht ganz so wendig und leicht transportabel sind natürlich alle Arten ''Boote''. Von der Sicherheit her und von der Bedienung optimal sind starre Kunststoffkähne, wie Kanus oder Kajaks aus dem Wassersport, die bekommt man aber durch die engen Altbergbaustrecken oft gar nicht zum Ort des Einsatzes. Man behilft sich also mit Schlauchbooten oder baut sich vor Ort aus einzelnen Schwimmkörpern (Styropor, leere Kanister) solide Flöße zurecht. Die Wasserfahrzeuge sollten einen geringen Tiefgang haben, um möglichst wenig hängen zu bleiben und bei verschlammten [[Stollen und Strecken|Strecken]] die dünne klare Wasserschicht oberhalb des Schlammes nutzen zu können. Die Fortbewegung erfolgt je nach Örtlichkeit mittels Stakstangen, Stechpaddeln oder Abschieben von den Stößen. Beim Einsatz von Schlauchbooten ist zunächst auf robuste Konstruktion derselben und ferner auf eine möglichste große Anzahl unabhängiger Luftkammern zu achten – drei solcher Kammern sind das Minimum!
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[[Kategorie:Befahrerhandbuch]]
[[Kategorie:Leere Artikelseiten]]
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Aktuelle Version vom 30. Juni 2012, 23:39 Uhr

Direkt vom Seil ins Boot abseilen
Maximski

Solange man festen Boden unter den Füßen hat, braucht man sich um sein und der Ausrüstung Vorwärtskommen keine Gedanken machen. Problematisch wird es, wenn der Boden unter den Füßen schwindet – dann braucht man Seiltechnik zur Fortbewegung "in der Luft" oder ein geeignetes Wasserfahrzeug.

Hat man einen Neopreneanzug und kein schweres Gepäck, kann man im klaren Wasser ganz gut schwimmen und Distanzen um hundert Meter sicher überwinden. Im grundlosen Schlamm kommt man jedoch mit Schwimmen nicht mehr oder nur unter extremen Krafteinsatz voran. Zudem hat man beim Schwimmen generell keine Möglichkeit, Defekte am Geleucht zu reparieren oder das Ersatzgeleucht aus dem Rucksack zu graben.

Das einfachste Hilfsmittel zum Fortkommen auf dem Wasser ist, abgesehen der Anrufung Jesu oder anderer Propheten, ein beliebiger Schwimmkörper, auf den man sich stützen und seinen Oberkörper sicher über Wasser halten kann. Eine solche Schwimmhilfe ist auch dann empfehlenswert, wenn es eigentlich immer auf Fahrbrettern langgeht, die einen bis eineinhalb Meter unter Wasser liegen. Bricht mal eines weg, geht man zwar auch ohne Schwimmhilfe nicht gleich unter (eventuell Rucksack abwerfen und Arme ins Wasser tauchen, damit der Auftrieb ausreicht, den Kopf über Wasser zu halten!), aber bequemer ist es doch mit einer solchen Stütze. Praktisch ist ein Autoschlauch, der Gummi ist relativ derb und wenn man in die Mitte ein Netz einknotet, kann man sein Gepäck recht bequem vor sich herschieben. Aber auch Styropor oder ein leerer Kunststoffkanister ist eine zuverlässige Schwimmhilfe.

Die nächste Stufe ist der nach seinen Erfinder benannte Maximski (siehe Abbildung), ein kurzes Brett (zum Beispiel alter Ski) mit vorn und hinten angebrachten Schwimmkörpern (Vor allem die Herren entfernen vorher die Bindung des Ski!, Anmerkung des weiblichen Autors). Man setzt sich rittlings drauf, und wenn das Ganze geschickt gemacht ist, liegt der Auftriebsschwerpunkt der Konstruktion sogar oberhalb des Körperschwerpunktes, wodurch man sitzen kann ohne sich seitlich abstützen zu müssen. Das probiert man am besten vorher aus. Dennoch ist der Maximski nur geeignet, wenn man links und rechts an den Stoß langen kann, schon um sich abschieben zu können.

Bequemer, wenn auch nicht ganz so wendig und leicht transportabel sind natürlich alle Arten Boote. Von der Sicherheit her und von der Bedienung optimal sind starre Kunststoffkähne, wie Kanus oder Kajaks aus dem Wassersport, die bekommt man aber durch die engen Altbergbaustrecken oft gar nicht zum Ort des Einsatzes. Man behilft sich also mit Schlauchbooten oder baut sich vor Ort aus einzelnen Schwimmkörpern (Styropor, leere Kanister) solide Flöße zurecht. Die Wasserfahrzeuge sollten einen geringen Tiefgang haben, um möglichst wenig hängen zu bleiben und bei verschlammten Strecken die dünne klare Wasserschicht oberhalb des Schlammes nutzen zu können. Die Fortbewegung erfolgt je nach Örtlichkeit mittels Stakstangen, Stechpaddeln oder Abschieben von den Stößen. Beim Einsatz von Schlauchbooten ist zunächst auf robuste Konstruktion derselben und ferner auf eine möglichste große Anzahl unabhängiger Luftkammern zu achten – drei solcher Kammern sind das Minimum!