Mauerungen mit Bindemittel

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Mit Bindemittel arbeitet man im Prinzip genauso wie beim trockenen Aufsetzen von Gewölben, man kann, aber muss nicht, so genau arbeiten wie ohne Mörtel. Die Lehre wird vor dem Aufbau des Gewölbes zweckmäßigerweise mit starker Baufolie bedeckt, dann kann nichts am Holz festkleben oder durchlaufen. Im Interesse der Ästhetik bemüht man sich um ein sauberes Arbeiten, da ein Gewölbe, dessen Fugen breiter sind als die verwendeten Steine, übel aussieht. Verwendet man Ziegel (Vollklinker, einfach gebrannte Steine sind nicht dauerhaft wasserbeständig!), kann man sie etwas keilförmig zurichten, sie passen dann besser zusammen. Es gibt alte Ziegelgewölbe, deren Fugen an der Unterseite des Bogens nur etwa 3 mm breit sind! Als Mörtel verwendet man bei Bruchsteinen Trasszementmörtel, da dieser gut an Naturstein haftet und eine hohe Festigkeit besitzt. Bei Ziegeln können Kalk-Zement- oder Zementmörtel eingesetzt werden, ersterer jedoch nur, wenn nicht mit sauren Grubenwässern zu rechnen ist. Ist das zusitzende Wasser stark sauer, verwendet man besser speziellen Mörtel für Arbeiten in der Kanalisation (Handelsnamen: Kanal- und Schachtbaumörtel, Sielbaumörtel). Sitzt in der auszubauenden Strecke viel Wasser zu, sorgt man mit entsprechenden Abzugslöchern im Gewölbe dafür, dass sich nichts staut. Die Masse auf dem Gewölbe sollte dann stückig sein, damit sich die Entwässerung nicht zusetzt. Der Gewölbefuß wird so gestaltet, dass er nicht unterspült werden kann, zum Beispiel mit etwas vorstehenden Steinen der unteren Reihen, auf die man dann gleich das Tragewerk auflegt.