Bergwörterbuch
Aus Handbuch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
A
- Abbau: Vorgang des Lösens von Mineralien aus einer Lagerstätte, aber auch der Ort, an dem dies geschieht.
- Abbaue: Orte, an denen der Abbau stattfindet.
- Abbaurichtung: Hauptrichtung, in der ein Lagerstättenanteil mittels des jeweiligen Abbauverfahrens in Angriff genommen wird.
- Abbaustoß: Angriffsfläche für den Abbau.
- Abbaustrecke: Horizontaler Grubenbau in der Lagerstätte, der den Abbau begleitet.
- Abbauverfahren: Technik, die im Bergbau dazu dient, eine Lagerstätte wirtschaftlich auszubeuten. Für jede Lagerstätte wird das jeweilige Abbauverfahren genau geplant.
- Abbauverluste: Nicht abbaubare Lagerstätteninhalte innerhalb eines Grubenfeldes, gerechnet in Prozent des anstehenden Lagerstätteninhaltes.
- Abbauwürdig: Beurteilung eines Rohstoffvorkommens unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Gewinnbarkeit.
- Abfallen:
- Abfangen:
- Abgang (oft im Plural, Abgänge): das Abfallmaterial aus einer (Erz-)Aufbereitungsanlage (engl. Tailings). Insbesondere im Steinkohlebergbau auch als Waschberge bezeichnet.
- Abgeworfen: Aufgeben einer Grube, eines Grubenbereiches oder eines Abbaufeldes.
- Abkehren: Den Dienst aufgeben.
- Ablegen: Entlassen eines Bergmanns.
- Ablöser: Gesteinsbrocken, die sich von der Firste oder vom Stoß ablösen und herunterfallen können oder bereits heruntergefallen sind.
- Abmuten: Bemühungen, den Freifall (ins Bergfreie fallen) eines gemuteten Bergwerkes mittels Antrag zu erreichen.
- Abortkübel: Auch Bergmannsklo genannt, ist ein Behälter mit verschließbarem Deckel, in dem die Bergleute Untertage ihre Notdurft verrichten.
- Abraum: Im Tagebau das die Lagerstätte überdeckende Gestein, von abräumen.
- Absaufen: Ungeplantes Volllaufen der Grubenbaue mit Wasser.
- Abschlag: Vortrieb, der durch jeweils eine Sprengarbeit entstanden ist.
- Absetzen: Im Tagebau das Aufschütten des Abraumes, oft mittels eines Absetzers; auch verkippen oder verstürzen genannt.
- Absetzig:
- Absinken: Niederbringen oder abteufen von Schächten, Gesenken und Bohrlöchern.
- Abteufen: Niederbringen oder teufen von Schächten, Gesenken und Bohrlöchern.
- Abtreiben: auch bereißen oder berauben: loses Gestein aus Sicherheitsgründen herunterreißen, „die Firste hart machen“.
- Abwerfen: Aufgeben einer Grube, eines Grubenbereiches oder eines Abbaufeldes.
- Abwetter: Aus den Grubenbauen abgeleitete verbrauchte Luft.
- Ader:
- Akkulok:
- Alter Mann: Bereich, in dem der Abbau beendet ist. Ursprünglich der Bergmann, der im Mittelalter schon in derselben Lagerstätte tätig war, dann auch die von ihm hinterlassenen Grubenbaue.
- Altung:
- Anbruch:
- Anfahren:
- Anlegen: Einstellen eines Bergmanns.
- Anreichern:
- Anscharen:
- Anschlagen: Beginn der Auffahrung ("einen Stolln anschlagen"), aber auch Signalgebung bei der Förderung im Schacht durch den Anschläger, der die Fördertonnen ans Seil "anschlägt".
- Anschläger: Bergmann, der im Füllort unter Tage und auf der Hängebank über Tage die Fördertonnen ans Seil anschlägt. Bedient die Signalanlage zur Verständigung mit dem Maschinisten.
- Anschnitt: Abrechnung der Einnahmen und Ausgaben des Berggebäudes beim Bergamt. Der Anschnitt erfolgte in früheren Jahrhunderten mittels Kerbholz.
- Anschützen:
- Apophyse:
- Arschleder: Gesäßschutz des Bergmanns, insbesondere, wenn er auf dem Leder einfährt (über tonnlägige Schächte in den Berg rutscht). Hauptsächlich aber als Schutz vor Nässe und Kälte beim Sitzen, siehe auch: Kniebügel.
- Assanisator: Person, die für die Entleerung der sich Untertage befindenden Abortkübel verantwortlich ist.
- Aufbereiten: Gewonnene Mineralien zerkleinern, sortieren, klassieren, anreichern und konzentrieren.
- Aufbruch: Von unten, von einer tieferen Sohle her, nach oben hergestellter vertikaler Grubenbau. Auch Überhauen genannt.
- Auffahren: Einen Grubenbau herstellen.
- Aufgehen:
- Aufhauen: Eine in einer Lagerstätte aufwärts führende Strecke, z. B. Strebaufhauen zur Vorrichtung eines Strebbaus, Wetteraufhauen zur Wetterführung.
- Auflassen: (Auflässig) Aufgeben einer Grube, eines Grubenbereiches oder eines Abbaufeldes.
- Aufnehmen:
- Aufsatteln:
- Aufsäubern:
- Aufschliessen: Eine Lagerstätte durch ein neues Bergwerk zugänglich machen.
- Aufschluss:
- aufwältigen: Einen verbrochenen (eingestürzten) oder verfüllten Grubenbau wiederherstellen.
- Ausbau: Abstützung innerhalb des Bergwerkes mittels verschiedener Materialien und Techniken.
- Ausbauen:
- Ausbaugespann: Hydraulischer Schreitausbau, der aus zwei oder drei Ausbaurahmen besteht.
- Ausbeissen: Auch ausgehen; bergmännisch für zu Tage kommen, sich verringern, verschmälern; ausgehendes Flöz: ein zu Tage sich verschmälerndes, selbst aufhörendes Flöz.
- Ausbeute: Überschuss aus dem Ertrag eines Bergwerks.
- Ausbeutebogen: Verzeichnis aller Zechen eines Bergbaureviers, die Gewinne abwarfen.
- Ausbiss: Das Hervortreten einer Lagerstätte an der Tagesoberfläche.
- Ausblühen:
- Ausbringen: Gesamte Rohförderung an nutzbaren Mineralien einer Grube.
- Ausfahren:
- Ausgehen:
- Aushalten:
- Aushieb:
- Auskeilen:
- Ausklauben:
- Auskutten:
- Auslängen:
- Auspochen (auch Ausklopfen): Akustische Signal zum Schichtende vom Steiger über Tage zu den Bergleuten im Schacht und deren Weiterleitung durch Schläge mit dem Schlägel an den Stoß bis zu den Örtern.
- Ausrichtung: Erschließung eines Grubenfeldes durch die Anlage von Schächten, Querschlägen, Feld- und Richtstrecken.
- Ausschlagen:
- Ausschläger:
- Ausstreichen: Flöz oder Gang streicht an der Erdoberfläche aus, d. h. schneidet die Erdoberfläche, und ist dort sichtbar; auch Ausbiß oder Ausgehendes genannt.
- Ausziehen:
B
- Bankrecht ist eine Senkrechte zum Streichen und Fallen einer Schichtenfolge.
- Barte (oder Bergbarte): Kleines Beil mit einer langen Spitze und einem langen Stiel, das zu festlichen Anlässen mitgeführt wird.
- Bau:
- Bauen:
- Bauhaft:
- Bauwürdig: Beurteilung eines Rohstoffvorkommens unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Gewinnbarkeit.
- Befahrbar:
- Befahren: Begehung eines Stollens, heute auch die generelle Begehung (Besichtigung) eines Bergwerks.
- Beibrechen:
- Belegen:
- Belegung:
- Belehnen:
- Beleihen:
- Beraubefahrzeug: Mobile Arbeitsmaschine, die Untertage zum bereißen der Firste eingesetzt wird.
- Berauben: siehe Bereißen.
- Berechtsame: Nutzungsrecht an bestimmten Grubenfeldern, wird heute im Bergrecht Bergbauberechtigung genannt.
- Berechtsamsurkunde: Bergrechtliches Dokument, das aus der sogenannten Verleihungsurkunde und einer Ausfertigung des Lagerrisses besteht und einem Bergbautreibenden bei der Verleihung von Bergwerkseigentum überreicht wird.
- Bereißen: Herunterreißen von losen Gesteinsstücken oder Kohlebrocken von der Firste mittels Bereißwerkzeugen, „die Firste hart machen“.
- Berg: Eher flach geneigte Verbindungsstrecke zwischen Grubenbauen unterschiedlicher Teufe, z. B. zwischen den Sohlen eines Bergwerks. Siehe auch Förderberg.
- Bergamt: Für den Bergbau zuständige Aufsichtsbehörde.
- Bergamtmann:
- Bergbeamte:
- Bergbegnadigung:
- Bergbegnadigungsfonds:
- Bergbehörde:
- Bergbuch: öffentliches Verzeichnis aller Rechtsgeschäfte des Bergamts.
- Berge (auch: Bergematerial): vom Bergmann aus dem Gebirge gelöstes, taubes oder auch (Neben-)Gestein, das bei Gewinnung von Bodenschätzen unter Tage anfällt.
- Bergekasten: Geviert aus Grubenholz, das mit Bergen gefüllt wird und zur Abstützung des Hangenden dient.
- Bergeisen:
- Bergfeste:
- Bergfreiheit: Der Landesherr konnte bestimmte wirtschaftlich wichtige Mineralien für bergfrei erklären und damit ihre Gewinnung anregen. Ein bergfreies Mineral durfte jeder Finder sich aneignen – ohne Rücksicht auf den Grundbesitz. Vorausgesetzt war die Verleihung von Bergwerkseigentum.
- Berggemach:
- Berggericht: Gericht, das für bergrechtliche Angelegenheiten in den Bergbaurevieren zuständig war. Es überwachte die Konzessionen und vertrat die Rechtsansprüche der Landesherren.
- Berggeschrei: Beginn des Silberbergbaus im Erzgebirge, vergleichbar mit dem Goldrausch in Nordamerika.
- Berggeschworener: Vereidigter Bediensteter des Bergamtes, der die Bergwerke befuhr. Er war Helfer des Bergmeisters und Beisitzer des Berggerichts.
- Berggesetz:
- Bergglocke:
- Berggrundbuch: Ein öffentliches Register, das auch Berghypothekenbuch genannt wird und das beim Amtsgericht geführt wird. In ihm werden die Bergwerke, deren Eigentümer, Gewerke und Feldesgrössen aufgeführt.
- Berghauptmann:
- Bergherr:
- Berghoheit:
- Berginspektor:
- Bergknecht: Bergmann, der zu Hilfsarbeiten eingesetzt wurde.
- Bergmannschaft:
- Bergmeister: Beamter, der beim Bergamt angestellt war und die Zechen in seinem Bezirk verwaltete.
- Bergordnung:
- Bergpredigt:
- Bergrecht:
- Bergregal:
- Bergrichter: Beamter, der dem Berggericht vorstand und in strittigen Bergsachen entscheiden musste.
- Bergschaden: Schaden an Personen oder Gebäuden, der durch bergbauliche Aktivitäten entstanden ist.
- Bergschmied: Handwerker, der die zum Bergbau erforderlichen Werkzeuge schmiedete und der Berggerichtsbarkeit unterstand.
- Bergschreiber: Buchhalter und Protokollführer des Berggerichts.
- Bergsenkung: Bodenbewegung, die aufgrund von Bergbautätigkeiten entsteht und sich bis zur Erdoberfläche auswirkt.
- Bergsucht:
- Bergvogt: Ein dem Bergmeister untergeordneter Bergbeamter.
- Bergwerkseigentum: Das Recht, innerhalb festgelegter Grenzen ein Mineral zu gewinnen. Bergwerkseigentum wird aufgrund einer Mutung durch den Landesherrn verliehen.
- Besatz: Masse, mit der ein sprengstoffgefülltes Bohrloch verschlossen, abgedämmt wird.
- Besetzen:
- Besteg:
- Blende:
- Blick:
- Blindschacht: Schacht ohne Verbindung zur Erdoberfläche (Tageslicht).
- Bobine: schmale Seiltrommel mit seitlichen Führungen, auf der die Windungen eines Flachseils übereinander liegen.
- Bombe: Bezeichnung des Kumpels für eine bestimmte elektrische Handlampe.
- Bornmeister: Aufsichtsperson in einer Saline, er führt die Aufsicht über die Sole.
- Böse Wetter: Schädliche Gasgemische, die für den Menschen schädlich sind.
- Bohren:
- Bohrgestänge:
- Bohrkern:
- Bohrschacht:
- Bohrstange:
- Bolzenschrot:
- Brecher: Maschine mit einer rotierenden Meißelwalze, um das abgebaute Mineral zu zerkleinern und transportfähig zu machen (meist ist an einem Brecher ein Transportband angehangen, um die zerkleinerten Mineralien zu befördern).
- Bremmer:
- Bremsberg: Berg, in dem mit Hilfe gebremster Förderwagen abwärts gefördert wird.
- Bremsbergförderung: Fördertechnik, bei der das abgebaute Mineral an einem Bremsberg mittels Schwerkraft abwärts gefördert wird.
- Bremsförderer: Rutsche mit angetriebenen Stauscheiben.
- Bremswerk: Maschinelle Einrichtung, die bei Förderung an Bremsbergen die niedergehenden Wagen abbremst.
- Bruch: Einsturz eines Teiles eines Bergwerkes.
- Bruchbau: Abbaumethode, bei der der das Hangende planmässig zu Bruch geworfen wird.
- Bühne: Künstlich geschaffene Arbeitsplattform.
- Bühnloch (auch Bühnenloch): Eine in das feste Gestein gehauene Vertiefung, um den Fuß eines Stempels oder das Ende einer Kappe unverrückbar aufzunehmen.
- Bulge: Schlauchförmiger Ledersack, der im Mittelalter zum Schöpfen von Grubenwasser diente.
- Bulgenkunst: Wasserhebemaschine aus Holz, die zur Wasserhaltung eingesetzt wurde.
- Bunker: Grubenräume oder betriebliche Einrichtungen, in denen Schüttgüter wie Rohkohle, Roherz oder Berge zwischengelagert werden.
- Butzen: eine kleine selbständige Masse eines bestimmten Minerals im Gestein.
C
- Caducieren: Kuxe für nicht mehr bestehend erklären, das Eigenthum daran aufheben:
- Communbergbau:
- Concedieren:
- Concession:
- Consolidation:auch Konsolidation: Zusammenschluss mehrerer Grubenfelder bzw. der dazugehörigen Berechtsamen.
D
- Damm: Bauwerk, das einen Teilbereich des Grubengebäudes von den übrigen Grubenbauen trennt. Man unterscheidet Brand-, Wasser-, Streckenbegleit- und Abschlussdämme.
- Dammtor: Sicherheitstor, meist in Strecken, mit dem plötzliche Wassereinbrüche abgesperrt und somit ein Teil des Grubengebäudes zu Sumpfe gehalten werden konnte.
- Derb:
- Dingen:
- Dopplhäuer:
- Doppltrümig:
- Dreiecksbau: Altes Abbauverfahren, das hauptsächlich im Schieferbergbau angewendet wurde und durch den Querbau abgelöst wurde.
- Drittel: Bei Belegung eines Ortes mit mehreren, sich ablösenden Arbeitsgruppen eine dieser Schichten. Ein Ort kann auch mit zwei oder mit vier Dritteln belegt sein. Siehe 3- und 4/3-Betrieb.
- Druse:
- Drusig:
- Duckelbau: Abbauverfahren für unregelmäßig vorkommende Lagerstätten mit geringer Mächtigkeit, bei dem die Gewinnung mittels kleiner Schächte, sogenannter Duckel erfolgt.
- Durchfallen:
- Durchbauen:
- Durchfahren:
- Durchhieb:
- Durchörtern:
- Durchhieb:
- Durchschlag: Herstellung einer offenen Verbindung zwischen zwei Grubenbauen.
- Durchsinken:
- Durchteufen:
- Dürr:
E
- Edel:
- Eigenlehner:
- Eigenlehnerzeche:
- Einbrechen:
- Einbringen:
- Einbruch:
- Einfahren:
- Einfallen: Neigungswinkel der Lagerstätte zur Horizontalen, also die Neigung in Falllinie. Das Einfallen wird senkrecht zum Streichen gemessen.
- Eingesprengt:
- Einkommen:
- Einlegen:
- Einschlagen:
- Einsprengung:
- Einstrich: Horizontaler Schachteinbau, der aus Holz oder aus Stahl gefertigt ist.
- Eintrümmig:
- Einziehen:
- Eisenriemen: Gekrümmten Bügel mit zwei angehängten Flacheisen zum Auffädeln der Bergeisen, welches vom Bergmann über die Schulter getragen wurde.
- Entblössen:
- Enterben: Übergang der Rechte zwischen Erbstollen, wenn der neu ins das Grubenfeld einkommende Erbstollen die erforderliche Erbteufe hat.
- Enterbungsteufe: Senkrechter Abstand zwischen Erbstollen und enterbten Stollen.
- Erbbau:
- Erbbelehnung: Verleihung der Rechte auf den Abbau eines Minerals innerhalb eines bestimmten Bezirkes.
- Erbbereiten: Berggerichtliche Handlung, die der nochmaligen genauen Vermessung eines Grubenfeldes diente, wenn dieses zur Ausbeuteverteilung gekommen war.
- Erbbereitungsbuch: Buch zur Aufzeichnung aller Handlungen im Zusammenhang mit dem Erbbereiten.
- Erben: Begriff mit unterschiedlicher Bedeutung im Bergbau (Grundeigentum, Vorrangstellung, aber auch Vererbung).
- Erbfluss: Größeren Bach oder Fluss, der, die das Grubenfeld durchsetzenden Gänge teilt.
- Erbgerechtigkeit: Herstellen der Rechtmäßigkeit des Besitzes oder Anspruchs durch Vermessung oder Erbbereiten.
- Erbhäuer: Ausgelernter und für Gedinge zugelassener Häuer mit vollem Häuerlohn.
- Erbkux: Von Zubuße befreite Kuxe zur Entschädigung des Grundbesitzers, auf dessen Land die Zeche liegt.
- Erbstamm: Gesamtheit der Erbkuxe.
- Erbstollen: Stollen zur Wasserlösung und zur Wetterführung in einem oder mehreren Bergwerken. Dem Erbstöllner, der den Stollen herstellte, stand dafür ein Anteil an der Ausbeute der Bergwerke zu.
- Erbstollengebühr: Betrag, den die Besitzer der Zeche an den Erbstöllner abführen mussten.
- Erbstollengerechtigkeit: Ein nach besonderer Mutung erworbenes Recht, einen Erbstollen nach erfolgter Verleihung zu betreiben.
- Erbstöllner:
- Erbstufe: Ein ins Gestein gehauenes Zeichen an der Grenze des Grubenfeldes.
- Erbteufe: Gesetzlich vorgeschriebene Teufe eines Erbstollns, um die vollen Erbstollengebühren beanspruchen zu können.
- Erbtiefste: Tiefster Bau eines Bergwerkes.
- Erbwürdig:
- Erlängen:
- Erliegen:
- Ersaufen:
- Erschliessen:
- Erschroten:
- Erschürfen:
- Erstrecken:
- Erz:
- Erzbringer:
- Erzfall:
- Erzführung:
- Erzgang:
- Erzräuber:
- Erz säen:
- Erzstufe: Kleines Erzstück, das aus der Lagerstätte herausgeschlagen wurde. Man unterscheidet Probierstuffen, Handstuffen und Schaustufen.
- Etage:
F
- Fahrbar:
- Fahren: Allgemeiner Ausdruck für jegliche Fortbewegung des Bergmannes im Bergwerk. Anfahren, einfahren, Ausfahren.
- Fahrkunst: Historische Vorrichtung zum Ein- und Ausfahren der Bergleute.
- Fahrlader: Radlader niedriger Bauart für den untertägigen Einsatz.
- Fahrmarke: Unterschiedlich geformte Marke aus Blech, die zur Anwesenheitskontrolle dient.
- Fahrt: Leiter.
- Fahrtklammer:
- Fahrtrum: freizuhaltender Raum in Schächten, Gesenken und Überhauen, der der vertikalen Fahrung dient.
- Fahrüberhauen: dient ausschließlich zur Fahrung. Mittels dieses steilen (bis nahezu senkrechten) Grubenbaus kann man zwei oder mehrere Sohlen miteinander verbinden.
- Fahrung:
- Fall:
- Fallen: Verlauf einer flächigen Lagerstätte (Flöz oder Gang) in vertikaler Richtung.
- Fallort:
- Fangstützen: Im Förderturm eingebaute bewegliche Stahlriegel, die den Förderkorb auffangen, wenn dieser aufgrund eines Anstoßes gegen den Prellträger seillos geworden ist.
- Fangvorrichtung:
- Feld:
- Feldgestänge:
- Feldort:
- Feldstrecke:
- Feste:
- Feuerkübeln: Veraltete Methode zur Erzeugung eines künstlichen Wetterzuges mittels Feuer.
- Feuersetzen: Technik, die in vielen Bergbauregionen vom Altertum bis Anfang des neunzehnten Jahrhunderts benutzt wurde, um Gestein aufzulockern oder zu sprengen.
- Fimmel::
- Firste: Obere Begrenzungsfläche eines Grubenbaus.
- Firstenbau: Abbaumethode, die bei steileinfallenden Lagerstätten angewandt wird, Vorläufer des Firstenstoßbaus.
- Firstengewölbe:
- Firstenkasten:
- Firstenstoßbau: Abbaumethode für steileinfallende Lagerstätten, schwebende Abbaurichtung mit streichendem Verhieb.
- Flach: In der Neigung der Lagerstätte.
- Flache:
- Flacher Gang:
- Flachriss: zeichnerische Projektion eines Flözes oder eines Gangs auf eine Ebene parallel zur Lagerstätte.
- Flöz: Durch Sedimentation entstandene plattenförmige, flächig ausgedehnte Lagerstätte (z. B. Kohlenflöz, Eisensteinflöz).
- Fluder (auch Gefluder): Gerinne aus Holz oder Metall zum Zu- oder Ableiten von Wasser.
- Flügel:
- Flügeleisen: Eine Doppelkeilhaue, insbesondere früher im Steinkohlenbergbau zur Kohlengewinnung verwendet.
- Flügelort: Das Flügelort ist eine seitliche Fortsetzung eines Stollens ins Feld hinein.
- Förderberg: Geneigte Strecke, die Sohlen eines Bergwerks verbindet und zum Anschluss der Flöze an die Grubenbaue dient.
- Fördergerüst: Das über dem Schacht stehende Gerüst („Förderturm“), das die Seilscheiben trägt.
- Fördergestell:
- Förderkorb (auch Fördergestell): Am Förderseil hängendes Transportmittel für Material, Personen und gewonnenes Mineral im Schacht.
- Förderkübel: Fördergefäß aus Holz, das im frühen Bergbau zur Förderung von Erz, Kohle oder Haufwerk eingesetzt wurde. Heute aus Stahl, wird beim Schachtabteufen verwendet (Abteufkübel).
- Fördermann: Bergmann, der für den Transport zuständig war; der Transport erfolgte in der Regel manuell mit Schlepptrögen, Laufkarren oder Hunten.<
- Fördermaschine: Antriebsmaschine zum Treiben des Förderseils und damit des Förderkorbes.
- Fördermaschinist: Bergmann, der die Fördermaschine bedient.
- Fördern:
- Förderseil: Seil zum Heben von Lasten in Schächten und Blindschächten.
- Fördertonne: Fassartig geformter Behälter, der an Seilen oder Ketten gehängt zur Förderung in saigeren Schächten diente.
- Förderwagen: traditionelles Transportmittel im Grubenbetrieb.
- Frei:
- Freibau:
- Freifahrung: Bergrechtlicher Akt, durch den einem Grubenbesitzer die Besitzrechte auf die Grube entzogen werden konnten, wenn er die Grube nicht vorschriftsgemäß belegte.
- Freikux:
- Freiverbau:
- Frisch:
- Fristen: Das zeitweise Außerbetriebsetzen einer Zeche ohne gleichzeitigen Verlust des Bergwerkseigentums.
- Frosch: Öllampe; ein Geleucht.
- Füllort: Verladestelle unter Tage; Umschlagpunkt, an dem die Streckenförderung in die Schachtförderung übergeht.
- Fundgrube: Grubenfeld, das aufgrund eines Mineralfundes in bauwürdiger Lagerstätte an den Muter als Bergwerkseigentum verliehen wurde.
- Fundgrübner: Besitzer des Grubenfeldes einer Fundgrube.
- Fundpunkt:
- Fundrecht:
- Fundschacht: Der erste auf der Fundgrube geteufte Schacht.
G
- Gaipel: Im Harz häufig anstelle von Huthaus genutzter Ausdruck für ein über dem Schacht stehendes Betriebsgebäude, abgeleitet von Göpel.
- Gang: plattenförmig ausgefüllte Kluft im Gebirge.
- Gangart: Jedes Mineral in der Gangausfüllung, das nicht Ziel der Gewinnung ist.
- Gangbar:
- Gangkreuz:
- Gangmasse:
- Gangzug:
- Gasausbruch: Plötzliches und verstärktes Austreten von Gasen aus dem Gebirge.
- Gebäude:
- Gebirge: Das Gestein, in dem sich die Grubenbaue des Bergwerks befinden.
- Gebirgsanker: Konstruktionselemente, die im Bergbau untertägige Hohlräume offen halten. Sie werden am Stoß oder an der Firste in das Gebirge (das Gestein) eingebracht und halten dieses zusammen.
- Gebirgsdruck: Unsichtbare Spannung um einen untertägigen Hohlraum oder im unverritzten Gebirge, Auslöser für Gebirgsschläge.
- Gebirgsschlag: plötzliche Entspannung im Gebirge, bei der größere Mengen potenzieller (elastischer) Energie frei werden und bei der intensive Zerstörungen in der Grube sowie normalerweise heftige Erschütterungen an der Erdoberfläche auftreten.
- Gebräch: Lockeres, zum Hereinbrechen oder Nachfallen neigendes Gebirge.
- Gediegen:
- Gedinge: Vertrag über eine für ein bestimmtes Entgelt zu erbringende Arbeitsleistung.
- Gedingehäuer:
- Gedingelohn:
- Gefluder: siehe Fluder.
- Gefrierverfahren: Verfahren, mit dem künstlich gefrorene Bodenkörper hergestellt werden, um beim Abteufen nicht standfestes, oftmals stark wasserführendes Gebirge besser zu durchörtern.
- Gegenbuch:
- Gegenortbetrieb: Von mindestens zwei Ausgangsorten aufzufahrende Strecke mit dem Ziel, sich zu treffen und dadurch Zeit zu sparen.
- Gegenschreiber: Bergbeamter, der das Gegenbuch führte und alle Kuxe und Gewerken in das Buch eintrug.
- Gelenkbogenausbau: Gelenkiger Streckenausbau, der in Strecken mit hohem Gebirgsdruck eingebaut wird.
- Geleucht: Vom Bergmann mitgeführte Grubenlampen, z. B. Frosch, Bombe, Wetter-, Karbid-, Kopflampen.
- Generalbefahrung:
- Generalstreichen:
- Gequehle:
- Gerechtsame: die in einem Recht oder Gesetz begründete Befugniss.
- Gerinne: eine oben offene Wasserleitung oder -rinne, siehe Fluder.
- Geschicke:
- Geschworener:
- Gesellschaft:
- Gesenk: Von oben nach unten abgeteufter vertikaler Grubenbau.
- Gesprenge:
- Getriebezimmerung: Methode zum Vortrieb in lockerem Gestein.
- Geviertfeld: Rechtwinklig begrenztes Feld, das je nach Bergbaurevier unterschiedlich groß war und in dem der Muter nach der Verleihung Bergbau betreiben darf.
- Gewältigen:
- Gewerken: Anteilseigner einer bergrechtlichen Gewerkschaft.
- Gewerkschaft: Alle zu einer Zeche gehörenden Gewerken. Historische Unternehmensform im Bergbau, zulässig bis zum Inkrafttreten des Bundesberggesetzes 1980.
- Gewinnung, gewinnen: Lösen des abzubauenden Minerals aus der Lagerstätte.
- Gezähe: Werkzeug des Bergmannes.
- Gezeugstrecke: Alte bergmännische Bezeichnung für Sohle.
- Gleitbogenausbau: Nachgiebiger Ausbau mit der Verwendung als Streckenausbau.
- Glück Auf: Bergmannsgruß, Ende des 16. Jahrhunderts im Erzgebirge entstanden. Heute allgemein der deutsche Bergmannsgruß.
- Gnadengeld:
- Gnadengroschenkasse:
- Göpel: Historische Förderanlage, im weiteren Sinn eine stärkere Fördermaschine.
- Göpelhaus:
- Graupe:
- Grube: Alle untertägigen Anlagen einer Zeche.
- Grubenausbau: Absichern und Offenhalten von Räumen unter Tage.
- Grubenbau: Oberbegriff für alle Hohlräume im Bergwerk, wie Strecken, Schächte, Strebe etc.
- Grubenbrand: Untertägig ausgebrochenes Feuer, dass sich unter Tage unkontrolliert entwickeln kann.
- Grubenfeld: Raum unterhalb der Erdoberfläche, in dem sich ein Bergbauberechtigter die Minerale der Lagerstätte aneignen darf.
- Grubenfeldsteuer:
- Grubenfunk: drahtloses Kommunikationssystem unter Tage.
- Grubengebäude: Gesamtheit der unter- und übertägigen Grubenbaue.
- Grubenholz: Holz, das im Bergbau im Tagebau und Untertagebau verwendet wird.
- Grubenjunge: Junger Bergmann im Alter von 14 bis 23 Jahren, der unter Tage für Hilfsarbeiten eingesetzt wurde.
- Grubenkompass:
- Grubenlok:
- Grubenmauerung:
- Grubenriß:
- Grubenwässer:
- Grubenwehr: Rettungstruppe für den Einsatz im Bergbau, analog zur Feuerwehr. Besteht aus freiwilligen, besonders qualifizierten Bergleuten.
- Grundsohle:
- Grundstrecke: Tiefste streichende Strecke.
H
- Häckel: Zierwaffe in Form eines kleinen Beiles mit langem Stiel.
- Halm:Zünder,meist ein in der Halmdose verwahrtes, mit Schwarzpulver gefülltes Schilfrohr, welches in die Patrone gesteckt wurde.
- Halmdose:Behältnis zur Aufbewahrung der Halme (Zünder).
- Hängebank: Auch Schacht- oder Tagekranz: Es ist der oberste Teil der Schachtmündung. Hier wird der Förderkorb bzw. die Fördertonne be- oder entladen. (siehe Rasenhängebank).
- Hängen: Abwärtsfördern im Schacht, auch Einhängen.
- Hängezeug:
- Halde: Im Bergbau eine künstliche Anhäufung von Material (Haufwerk) oberhalb der umgebenden Geländeoberfläche.
- Haldensturz:
- Hammelpfoten: Im Altbergbau bis zum 18. Jh. 70 - 100 cm lange Guss- oder Eisenschienen, die aneinandergelegt Grubenbahnschienen bilden konnten.
- Handstück:
- Hangendes: Das Gestein oberhalb der Lagerstätte. Siehe Liegendes.
- Harnisch:
- Haspel: Vorrichtung zum Aufwickeln eines Seiles. Historisch Handhaspel für die Förderung über Schaächte und Gesenke.
- Haspelhorn:
- Haspelknecht: Bergmann, der in der Förderung mittels Haspel tätig war.
- Haspeln:
- Haspelnische: Aussparung im Stoß für die Haspelknechte.
- Haspelschacht: Schacht von geringer Teufe, mit einer (Hand-)Haspel als Fördermaschine.
- Hauer (auch Häuer): Berg–Facharbeiter.
- Häuerglocke:
- Haufwerk: Herausgebrochenes oder -gesprengtes Gestein.
- Hauptstolln:
- Hinterfüllung: Ausfüllen des Hohlraumes zwischen dem Streckenausbau und dem Gebirge mit geeigneten Baumaterialien.
- Heinzenkunst: Mittelalterliche Maschine zum Heben des Grubenwassers.
- Helm:
- Hereinbrechen:
- Hereingewinnen:
- Hilfsbau:
- Hobel: Maschine zur schälenden Gewinnung von Steinkohle.
- Hobelantrieb: Maschinelle Einrichtung, die der Bewegung des Kohlenhobel dient.
- Hobelverfahren: Verschiedene Verfahren zur Steinkohlengewinnung mittels Kohlenhobel.
- Höffig: ein Gebiet oder eine Gesteinsformation, die – vermutet oder nachgewiesen – abbauwürdige Erze oder Minerale führt.
- Höfflich:
- Hoffnungsbau:
- Holzkasten: Aus Kanthölzern oder Schwellen zusammengesetztes Stützelement.
- Holzkux:
- Horizont:
- Hornstatt:
- Hunt: Offener Förderwagen.
- Huntestösser:
- Hut:
- Huthaus: Zentrales Verwaltungsgebäude eines Bergwerks, das zugleich Materiallager, Gezähekammer, Werkstatt und Wohnung des Hutmannes war.
- Hutmann: Grubenaufseher mit der Aufgabe, das Bergwerk zu überwachen oder - wie man es damals bezeichnete - zu behüten.
I
J
- Joch:
- Jochkappe:
- Jungbergmann: Jugendlicher, der ohne Ausbildungsvertrag im Bergbau beschäftigt wird.
K
- Kamm:
- Kammeradschaft: Gruppe von Bergleuten, denen im Mansfelder-/Eislebener Bergbau ein Strebabschnitt zum Abbau überlassen wurde.
- Kammerbau: Abbauverfahren im Tiefbau.
- Kappe: horizontal eingebauter Balken aus Holz oder Metall, Bestandteil des Grubenausbaus.
- Katze: An der Decke hängendes, motorbetriebenes Transportsystem.
- Kaue: Ursprünglich Gebäude über dem Schacht als Witterungsschutz, später als Waschkaue der Umkleide- und Waschraum, unterteilt in Schwarz- und Weißkaue.
- Kaukamm: einseitig geschliffenes Grubenbeil.
- Kehrrad: Wasserrad mit umkehrbarer Drehrichtung zum Antrieb der Schachtförderung.
- Keilhaue: Einseitige Spitzhacke zum Lösen.
- Kerbholz: Kerbhölzer dienten im Bergbau zur Abrechnung von Leistungen (z. B. Erzmenge, Anzahl Hunte usw).
- Kettenkunst:
- Kirchenkux:
- klauben: Auslesen der erzhaltigen Brocken und Krümel aus dem Fördergut. Erfolgte im historischen Bergbau von Hand, heute meistens maschinell.
- Kluft:
- Klüftig:
- Kluppe: Lange Zange oder Schere, mit der abgebrochene Handbohrer aus dem Bohrloch gezogen wurden.
- Knappe: Bergmann, der die Lehre abgeschlossen hat, Geselle.
- Knappschaft: Zusammenschluss von Bergleuten zur Durchsetzung von Berufsinteressen und zur gegenseitigen sozialen Absicherung. Heute auch Synonym für die Sozialversicherungen der Bergleute.
- Knappschaftskasse:
- Kappschaftskux:
- Kappschaftsrolle:
- Kniebügel: Knieschutz des Bergmanns, als Schutz vor Nässe und Kälte beim Knien, siehe auch: Arschleder.
- Koepemaschine: Art der Schachtförderung (nach Carl Friedrich Koepe). Siehe auch: „Treibscheibenförderung“.
- Kohlengräberei: Methode der Kohlengewinnung mittels einfacher Werkzeuge am ausgehenden der Flöze.
- Konvergenz: Ist das Zusammendrücken des Streckenquerschnittes aufgrund des Gebirgsdrucks.
- Korb:
- Kranz:
- Kränzeln:
- Kränzler: Ein den Kauf- und Verkauf vermittelnder von den Bergbehörden vereidigter Makler.
- Kratze, auch Krätzer: Hacke mit drei- oder rechteckigem Blatt, wird benötigt, um das Liegende zu säubern bzw. die Schaufel effizient zu füllen.
- Krätzer:Länglichers Gezähe mit gebogener Spitze zum entfernen des Bohrmehls aus dem Bohrloch.
- Krummzapfen:
- Kübel:
- Kübelort:
- Kübelwart: Person, die für die Entleerung der sich Untertage befindenden Abortkübel verantwortlich ist.
- Kuckuck: Mit Rüböl betriebene kleine Öllampe, die in der Blende getragen wurde.
- Kuhlenbau: Abbauverfahren bei dem mittels kleiner Schächte, sogenannter Kuhlen, eine Lagerstätte ausgebeutet wird.
- Kumpel: Bergmann.
- Kunst: Historische Bezeichnung für jede Form einer Maschine.
- Kunstgestänge: Stangenwerk zur Übertragung der von einem Kunstrad erzeugten mechanischen Bewegung über kürzere Entfernungen.
- Kunstgezeug:
- Kunstgraben: Übertägige Wassergräben, über die Bergwerke und Pochwerke mit Wasser zum Antrieb von Wasserrädern versorgt wurden.
- Kunstkreuz: Diente zur Umkehrung einer horizontalen in eine vertikale Bewegung an Kunstgezeugen.
- Kunstmeister: Bergmann, der die Kunst baut.
- Kunstknecht: Bergmann, der die Kunst wartet.
- Kunstrad: Wasserrad mit Krummem Zapfen (Kurbel) zum Antrieb von Künsten.
- Kunstschacht:
- Kunstteich: Meist künstlich angelegte Wassersammler zur Bereitstellung von ausreichend Wasser zum Antrieb von Wasserrädern im Bergbau.
- Kunstwinkel: Diente zur Umkehrung einer horizontalen in eine vertikale Bewegung an Kunstgezeugen.
- Kutten:
- Kux: Anteilsschein an einer Gewerkschaft.
L
- Lachter: Altes Längenmaß im Bergbau.
- Lachterkette: Zusammenlegbares aus Eisen und/oder Messingdraht gefertigtes Meßinstrument.
- Lachtermaß: Holz oder Eisnstab zur Vermessung.
- Lachterschnur: Ein aus Hanf oder Bast bestehende und mit Knoten versehenes Meßinstrument.
- Laden:
- Lader oder Ladewagen: ist ein vielfältig verwendeter Begriff für ein Gerät zum Wegladen des Haufwerks.
- Ladesäule: Durch Patrone oder lose Einblasung eingebrachter Sprengstoff im Bohrloch.
- Lager: unregelmässige plattenförmige Lagerstätte.
- Lagerstätte:
- Lagerung: Einteilung der Lagerstätten nach ihrer Neigung gegenüber der Horizontalebene.
- Lampennische: Geschlägelte Aussparung im Stoß zum Abstellen des Geleuchtes.
- Längenfeld: Maßangabe für ein Berechtsamsmaß in Preußen, welches zunächst auf ein Flöz beschränkt war, ab 1821 aber auch für mehrere Flöze galt.
- Ledige Schicht: Zusätzliche Zeit bzw. Schicht die der Bergmann verfuhr und deren Lohn in die Knappschaftskasse gegeben wurde bzw. der Abarbeitung der Zubuße bei Kuxbesitz diente.
- Legeblech: Dünne Keile, die paarweise in die Ritzen eingelegt wurden, um zwischen ihnen Keile, Plötze und Fimmel einzutreiben.
- Lehen: Flächenmaß, aber auch die Übertragung von Rechten an einer Zeche.
- Lehenbrief: Verleihungsurkunde, die einem Muter bei der Verleihung einer gemuteten Grube vom Bergamt zugestellt wurde.
- Lehensbuch: Buch, in dem die übertragenen Lehnschaften verzeichnet werden.
- Lehenschaft: Übertragung eines Lehens an eine Gruppe von Personen.
- Lehenschein: Bescheinigung, die vom Bergmeister erstellt und an den Gegenschreiber geschickt wurde, damit dieser dann die Eintragung im Gegenbuch machen konnte. Den Lehenschein erhielt der Lehnträger als Bestätigung.
- Leichköstig:
- Leitbaum:
- Leseband: Förderband auf dem die geförderte Kohle manuell von Fremdstoffen, vorwiegend Gestein, befreit wurde.
- Letten:
- Lettenbesteg:
- Lettenstampfer: Diente zur Verdämmung des Bohrlochs mit Letten.
- Lichtloch: Kleiner Schacht auf einem Stolln.
- Liegendes: Das Gestein unterhalb der Lagerstätte.
- Linse:
- Lochstein: Ein die Markscheide kennzeichnender Grenzstein über Tage.
- Lösen: Als lösen wird sowohl das Abführen des Grubenwassers oder der Abwetter aus dem Grubenfeld, als auch das Erschließen einer Lagerstätte bezeichnet. Auch die Trennflächen zwischen Gebirgsschichten untereinander werden als Lösen bezeichnet.
- Löser: Gestein, welches sich von der Firste oder dem Stoß ablöst (siehe auch Ablöser), aber auch ein Bergmann, der seinen Kameraden ablöst.
- Lutte: Luftleitung zur Heranführung frischer bzw. absaugen schlechter Wetter.
M
- Maaß: Bezeichnung für ein bergbauliches Grubenfeld.
- Maaßner: Besitzer eines Grubenfeldes.
- Mächtigkeit: Die Dicke einer Gesteinsschicht oder eines Flözes.
- Mannschaftsfahrt:
- Markenkontrolle: Jeder Bergmann hatte zum Einfahren eine Metallmarke mit seiner persönlichen Nummer an einer Belegungstafel auf dem jeweiligen Arbeitsplatz einzuhängen und zur Ausfahr wieder abzuwerfen. Dadurch war eine Information über das eingefahrene Personal und dessen Einsatzort möglich.
- Markscheide: Grenze eines Grubenfeldes, Grenze zwischen Grubenfeldern.
- Markscheider: Vermessungsingenieur unter Tage.
- Markscheidekunst:
- Markscheiderei:
- Matte Wetter: Verdorbene bzw. verbrauchte Atemluft mit einem zu geringen Anteil an Sauerstoff.
- Matzel:
- Mauerung:
- Mettenschicht: Letzte verfahrene Schicht vor Weihnachten.
- Mineral: Natürlich vorkommenden Stoff mit definierter chemischer Zusammensetzung in zumeist kristalliner Form.
- Mitbauen:
- Mitbaurecht:
- Morgengang:
- Mulde:
- Mulm:
- Mundloch:
- Muten: Antrag auf Verleihung eines Grubenfeldes.
- Muter: Antragsteller für die Verleihung eines Grubenfeldes.
- Mutterklötzchen:
- Mutzettel: Bewilligungsbrief mit allen notwendigen Angaben zum verliehenen Grubenfeld, der einem Muter nach erfolgter Mutung einer Lagerstätte vom Bergmeister oder vom Bergvogt erteilt wurde.
- Mutungskarte: Wird bei den für die Bergaufsicht zuständigen Bergbehörden geführt und gibt einen Überblick über die verliehenen Grubenfelder.
N
- Nachbrechen:
- Nachfahren:
- Nachreissen:
- Nebengesteinv
- Nebenschicht: Eine Schicht neben den Hauptseilfahrzeiten im 3/3- oder 4/3-Betrieb. Bei diesen zusätzlichen Seilfahrten fahren z.B. Lokfahrer und Bedienungsleute eine Stunde vor der üblichen Seilfahrt an, um den Betrieb zur regulären Schichtzeit sicherzustellen.
- Nest:
- Nesterartig:
- Neunte:
- Nierbrechen:
- Niederbringen:
- Niergang:
- Niedergehen:
- Niere:
- Nierig:
O
- Oberbank: Oberer Teil eines zweiteiligen Flözes (siehe auch Unterbank).
- Oberbergamt:
- Oberleitungslok:
- Observationsbuch:
- Offen:
- Orgel:
- Ort das: Die Stelle, wo abgebaut wird oder eine Strecke vorgetrieben wird („vor Ort“). Ende einer Strecke.
- Örterbau: Abbauverfahren, bei dem 50-100 Meter lange Strecken - Örter - aufgefahren werden, um so die Lagerstätte auszubeuten.
- Ortsbrust: Stoß am Ende eines Grubenbaus, an der der Vortrieb stattfindet oder stattgefunden hat.
P
- Panne, Pannschüppe: Umgangssprachlich für Pfannenschaufel (regional). Siehe auch Weiberarsch.
- Pendelförderung: Ein Verfahren der Streckenförderung, bei der ein Gefäß hin- und herbewegt wird.
- Pfändung:
- Pfannenschaufel: Schaufel, mit deren Hilfe das gelöste Gut, z.B. Kohle, auf das Fördermittel geladen wird.
- Pfeiffe:
- Pfeiler:
- Pfeilerbau: Abbauverfahren, das zum Abbau plattenförmiger Lagerstätten mit einem flachen Einfallen von maximal 50 Gon angewendet wird.
- Pinge: Von früherem Bergbau zurückgebliebene meist mulden- oder trichterförmige Vertiefung an der Tagesoberfläche, entstanden durch oberflächennahen Abbau, Einsturz eines Schachts (Schachtpinge) oder eines untertägigen Hohlraums.
- Plötz:
- Pochschuhe:
- Pochstempel:
- Pochwerk:
- Polygonausbau (Bergbau): Zusammengesetzter Vieleckausbau der zur Verstärkung des Streckenausbaus eingebaut wird.
- Prellträger: Träger zum Schutz der Seilscheiben vor Beschädigung durch die Fördermittel.
- Pressbau:
- Presshauen:
- Pumpenkunst: Wasserhebemaschine, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts zur Wasserhaltung eingesetzt wurde.
- Pumpensumpf:
Q
- Quartal:
- Quartalgeld:
- Quartalstufe:
- Quatembergeld:
- Querbau: Abbauverfahren, das in mächtigen, steil einfallenden Lagerstätten und in untertägigen Steinbrüchen angewendet wird.
- Querschlag: Eine Strecke, die quer zum Einfallen der Gebirgsschichten aufgefahren wird.
R
- Rad:
- Radstube:
- Raithalde:
- Rampe: Geneigter, geradlinig oder spiralig („Wendel“) verlaufender Grubenbau. Rampen sind so angelegt, dass sie mit Großtechnik wie Fahrladern, Muldenkippern oder normalen Lkw befahren werden können. Auf diese Weise kann auch aus größeren Teufen mit gleisloser Großtechnik gefördert werden.
- Rasenhängebank: Hängebank zu ebener Erde.
- Raubbau: Auf kurzfristigen Höchstgewinn gerichteter Abbau, unter Verzicht auf vollständige Gewinnung und nachhaltigen Betrieb.
- Rauben: Entfernen der Betriebsmittel und des Grubenausbaus aus aufzugebenden Grubenbauen oder Betriebspunkten.
- Raubhilfe: Speziell für die Raubarbeit angefertigte Werkzeuge oder Arbeitsgeräte.
- Räumnadel:
- Regal:
- Retardat: Bergrechtlicher Vorgang im frühen Bergbau, durch den ein Kuxinhaber seine Anteile verlieren konnte, wenn er seine Zubuße nicht bezahlte.
- Revier: 1) im engeren Sinne eine Abteilung zur Ausführung von Abbau- und sonstigen Arbeiten an mehreren Betriebspunkten in einem bestimmten Teil eines Grubenfeldes sowie 2) im weiteren Sinne Bezeichnung für ein Gebiet, in dem bestimmte mineralische Rohstoffe abgebaut werden.
- Revierbeamte:
- Revierkasse:
- Revierstolln:
- Rezess:
- Rezessgeld: Abgabe, die ein Muter nach der Verleihung eines Grubenfeldes pro Quartal an das Bergamt zahlen musste.
- Rezessschreiber: Bergbaubeamter im Mittelalter, der am Bergamt die Tätigkeit eines Buchhalters ausübte.
- Richtschacht: Schacht, der saiger (ohne besondere Rücksicht auf den Verlauf der Lagerstätte) abgeteuft wird.
- Richtstrecke: Strecke, die geradlinig im mittleren Streichen („Generalstreichen“) der Lagerstätte aufgefahren wird.
- Ringausbau: Geschlossener Grubenausbau, der aus zusammengesetzten Stahlsegmenten besteht.
- Riss:
- Ritzeisen:Spezielles Bergeisen, welches zu zur Anlage von Ritzen im Gestein diente.
- Rolle: geneigter Grubenbau zur Förderung von Gut oder Bergen aus dem Abbau oder einer oberen Strecke in eine tieferliegende Strecke.
- Rösche: Grubenbau der einer untertägigen Maschine (Wasserrad, Turbine, Wassersäulenmaschine) die durch einen Kunstgraben herangebrachten Betriebswasser (Aufschlagwasser) zuführt (Aufschlagrösche) oder die benutzten Wasser ableitet (Abzugsrösche).
- Rüböl:
- Rücken:
- Ruschel: Nicht mineralisierte Schergänge, die im Gegensatz zu mineralführenden Gängen nur zerriebenes Nebengestein enthalten und geringe Standfestigkeit besitzen.
- Rutengänger:
S
- Saalband: Grenzfläche zwischen Gang und Nebengestein.
- Saline: Anlage, in der aus Salzlösungen durch Verdunstung des Wassers Kochsalz gewonnen wird.
- Salzlagerstätte: natürliches Vorkommen von Salzen, bilden sich vor allem durch Verdunstung von Meerwasser, enthalten meist verschiedene Salze.
- Sargdeckel: Ein sich an vorhandenen Trennflächen ohne Vorwarnung aus dem Hangenden lösender sehr großer Stein.
- Sattel:
- Satz:
- Saubern: reinigen, in Ordnung halten, Sohle planieren.
- Schacht: Seigerer, seltener auch tonnlägiger Grubenbau zum Fördern (Förderschacht) oder Bewettern (Wetterschacht).
- Schachtansatzpunkt: Bei Tagesschächten der Punkt an der Tagesoberfläche, an dem der Schacht abgeteuft werden soll.
- Schachtausbau: Verkleidung der Schachtwand, die dazu dient, den seitlichem Gebirgsdruck abzufangen.
- Schachtbruch: Plötzliches Abgehen der Schachtverfüllung bei abgeworfenen Tagesschächten.
- Schachtförderung: Förderung von Produkten, Versatz, Material und Personen vom Füllort bis zur Hängebank in Schächten.
- Schachtführung: Schachteinbauten, die den Fördergutträger in der Spur des jeweiligen Schachttrums lenken.
- Schachtpinge:
- Schachtscheibe: Schachtquerschnitt mit Schachtausbau sowie der Einteilung der verschiedenen Trümer.
- Schachtscheider: Bauelement aus Holz oder Mauerwerk zur Aufteilung des Schachtes in separate Trume.
- Schachtsignalanlage: Technische Einrichtung im Schacht zur Kommunikation zwischen Fördermaschinist und Anschläger.
- Schachtstuhl: Konstruktion an den Anschlägen im Übergangsbereich vom Schacht ins Füllort.
- Schachtsumpf: Tiefster Teil des Schachtes, unterhalb der tiefsten angeschlossenen Sohle. Dient der Aufnahme des Grubenwassers.
- Schachtverwahrung: Abschluss eines abgeworfenen Tagesschachtes.
- Scharen:
- Scheffel: Altes Raummaß.
- Scheidebank: Aufbereitungshalle eines Bergwerks, in der das Erz manuell vom taubem Gestein getrennt wurde.
- Scheidehammer:Spezieller Hammer zur Erzscheidung.
- Scheidejunge: Lehrling, der in der Aufbereitung des Bergwerks tätig war und dort seine ersten Erfahrungen für den Beruf des Bergmanns sammelte (auch Klaubejunge oder im Oberharz Pochjunge genannt).
- Scheideplatten:Gesteins- oder Gußplatten, auf denen mit dem Scheidehammer die Erzscheidung erfolgte.
- Scheider:
- Schicht: Regelmäßige tägliche Arbeitszeit.
- Schichtgebet:
- Schichtglocke:
- Schichtmeister: Bergbeamter, der als Rechnungsführer des Bergwerks vereidigt war.
- Schichtung:
- Schießen: Sprengen unter Tage.
- Schießnadel:
- Schild:
- Schildausbau: Hydraulisches System zum Strebausbau im untertägigen Kohlebergbau.
- Schlägel oder Schlegel:
- Schlagwetter:
- Schlechten: Natürliche Trennflächen des Flözkörpers.:
- Schleichwetter: Kleine, unkontrollierte Wetterströme, die durch abgeworfene Grubenbaue streichen und potentiell gefährlich sind.:
- Schlepper: Bergmann, der vorwiegend zur Förderung (Schleppen, Trecken) der Hunte eingesetzt wurde. In der Regel wurden Lehrlinge in ihrer Anfangszeit als „Treckejungen“ eingesetzt.
- Schleppungskreuz:
- Schleifen:
- Schleifkorb:
- Schlotten:
- Schmitzen:
- Schneidkopf: Gewinnungswerkzeug an Teilschnittmaschinen.
- Schram:
- Schrämen: Einen Schram herstellen.
- Schrämkette: Umlaufende Gliederkette an Schrämmaschinen und Continuous Minern alter Bauart.
- Schrämkrone: An Säulen-Schrämmaschinen eingesetztes Werkzeug, zur Erzeugung der Schram.
- Schrämmaschine: Gerät im Bergbau und Steinbrüchen zur Erzeugung eines Schrams.
- Schrämwalze: Walzenförmiger Werkzeugträger beim Walzenschrämlader.
- Schrapper:
- Schubort:
- Schurf:
- Schurfgeld:
- Schurfgeldkasse:
- Schürfen:Aufsuchen einer Lagerstätte durch Aufdecken nahe der Erdoberfläche.
- Schürfschein: Amtlicher Erlaubnisschein, der dem Inhaber das Aufsuchen von Lagerstätten erlaubt. Offizieller Begriff: Aufsuchungserlaubnis.
- Schuss:
- Schüttelrutsche: Ein Abbaufördermittel im Kohlebergbau. Rinnenförmige Bleche werden langsam vor- und schnell zurückbewegt, dadurch rutscht die Kohle in Richtung Fußstrecke.
- Schütten:
- Schützen:
- Schwaden:
- Schwebe:
- Schwebend:
- Schwefelmännchen:Ein Stück Schwefel, welches an das Ende des Halmes gesteckt und mit der Öllampe angezündet wurde.
- Schwerköstig:
- Sechstel:
- Seife:
- Seiger (auch: saiger): senk-, lotrecht.
- Seigerriss (auch: Saigerriss): zeichnerische Projektion eines Bergwerkes, Vertikalschnitt.
- Seil:
- Seilbruch: Durchreißen eines Förderseiles aufgrund von Materialermüdung oder Überlastung.
- Seileinband: (auch: Seilendverbindung) Konstruktion, die Förderseile oder andere Drahtseile mit Konstruktionsteilen oder anderen Festpunkten verbindet.
- Seilfahrt: Ein- und Ausfahrt der Bergleute in dem am Seil hängenden Förderkorb.
- Seilkorb: Vorrichtung an der Fördermaschine, auf der das Förderseil aufgewickelt wird.
- Seilrutsch: Rutschen des Förderseils auf der Treibscheibe, das vorwiegend bei starkem Anfahren oder scharfem Abbremsen auftreten kann. Siehe Koepeförderung.
- Seilscheibe:
- Seilträger: Teil der Fördermaschine, mit dem das Förderseil bewegt wird. Siehe auch: Treibscheibe.
- Sekunde:
- Senken: Ist das Hereingewinnen der hochgequollenen Streckensohle, es dient zur Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der notwendigen Streckenhöhe.
- Senkstütze: Nachgiebiges Stützelement, das anstelle der stoßseitigen Ausbausegmente eingesetzt wird.
- Sicherheitslampe:
- Sicherheitspfeiler:
- Sicherheitssteiger: Sicherheitsingenieur im Bergbau.
- Siebentel:
- Sinkwerk: Untertägiger Hohlraum, in dem Salz durch Auslaugen mit Süßwasser gewonnen wird.
- Sinter:
- Sitzholz:
- Sole: wässrige Steinsalzlösung mit einer Dichte von 1,204 g/cm3 und einen NaCl-Gehalt von 26,4 % (318 g/l).
- Sohle: 1. die Gesamtheit aller in einer Ebene gelegenen Teile eines Bergwerkes; 2. untere Begrenzungsfläche eines Grubenbaus, z. B. einer Strecke.
- Sohlenabstand: Abstand zwischen den einzelnen Sohlen eines Bergwerks.
- Söhlig: Horizontal, waagerecht.
- Spanne:
- Spanner:
- Spat:
- Spatgang:
- Spitzeisen, Eisen, Bergeisen: Meißelartiges Werkzeug, das mit einem Stiel gehalten wird. Es gehört zum historischen Gezähe „Schlägel und Eisen“.
- Spreize:
- Sprung:
- Spurnagel:
- Stalinpaket:
- Starrer Bogenausbau: Teilelliptischer starrer Streckenausbau aus einzelnen Ausbausegmenten.
- Stehender Gang:
- Steiger: Grubenaufseher, Bergingenieur, Bergbeamter.
- Steigort
- Steigbaum:
- Stempel: Stütze aus Holz oder Metall zum Abstützen des Gebirges.
- Stirn:
- Stock:
- Stockwerk:
- Stockwerksbau: Abbauverfahren
- Stollen: annähernd horizontale Strecke mit einem Mundloch an der Tagesoberfläche. In Sachsen, dem Erzgebirge, vor allem in Eigennamen und traditionell wird auch Stolln geschrieben.
- Stollenflügel:
- Stollenhieb:
- Stollenrösche:
- Störung: Trennfläche im Gebirge, an der z.B. eine Verschiebung von Gesteinsschollen stattgefunden hat.
- Stoß: seitliche Begrenzungsfläche eines Grubenbaus (z. B. Seitenwand einer Strecke).
- Streb:
- Strebausbau: Ausbau beim Strebbau.
- Strebbau: Untertage-Abbauverfahren, bei dem der Abbauraum im Flöz weiterrückt.
- Strecke: Horizontaler Grubenbau innerhalb des Grubengebäudes.
- Streckenausbau: Ausbau in untertägigen Strecken.
- Streckenbegleitdamm: Untertägiges Bauwerk, das in den Abbaustrecken dazu dient, den Streckensaum gegen den Alten Mann zu sichern.
- Streckenförderung: Horizontale Bewegung von Materialien, mineralischen Rohstoffen, Produkten und Versatz in Strecken und Stollen.
- Streckensaum: Seitliche Begrenzung einer Abbaustrecke zum Flöz und zum Alten Mann hin.
- Streichen: Verlauf einer flächigen Lagerstätte (Flöz oder Gang) in horizontaler Richtung, rechtwinklig zum Fallen. Entspricht dem Verlauf einer Höhenlinie.
- Strosse:
- Strossenbau: Älteste Abbaumethode für den Gangerzbergbau.
- Stube:
- Stufe: Kleines Gesteinsstück, insbesondere Erzstufe, aber auch ein vom Markscheider in das Gestein eingehauenes Zeichen.
- Stufenschacht:
- Stufenerz:
- Stunde: Einer der 24 Teile, in die der Grubenkompaß eingeteilt ist.
- Stundung (Bergbau): Die (zeitweise/vorübergehende) Stilllegung eines Grubenbaues.
- Sturz:
- Sturzbühne: Im Mansfelder Kupferschieferbergbau angewandte Methode des Umladens vom Strebhunt in den Förderwagen.
- Sumpf:
- Sumpfstrecke: Strecke, die als Sammelraum für das anfallende Grubenwasser verwendet wird.
- Sümpfen: Absenkung des Grundwasserspiegels, Trockenlegung überfluteter (ersoffener) Grubenbaue.
T
- Tag (über Tage, am Tage): Erdoberfläche, von der aus das Tageslicht sichtbar ist.
- Tagebau: Abbau des Nutzminerals von über Tage aus.
- Tagebruch: Verbruch der sich bis zur Tagesoberfläche durchschlägt.
- Tagegebäude:
- Tageschacht: Siehe Schacht (Bergbau).
- Tagewerk:
- Taub: Ein Lagerstättenteil, der keine abbauwürdigen Mineralien enthält.
- Teufe: Die Tiefe eines Schachtes oder einer Sohle.
- Teufen: Herstellen eines Grubenbaues von oben nach unten, siehe Abteufen.
- Tiefbau: Abbau unter Tage.
- Tiefste:
- Todt:
- Todter Mann:
- Tonne:
- Tonnlägig: Ein Schacht, der nicht senkrecht ins Bergwerk führt. Tonnlägige Schächte folgten im Gangerzbergbau dem von der Vertikalen abweichenden Einfallen des Ganges.
- Tonnung:
- Tradde: Abgabe an die Grundeigentümer.
- Tragwerk:
- Trecken:
- Treckejunge:
- Treibehaus:
- Treiben:
- Treibscheibe: Seilträger, bei dem die Energie der Antriebsmaschine mittels Reibschluss auf das Förderseil übertragen wird.
- Treibscheibenförderung: Schachtförderanlage, die nach ihrem Erfinder Carl Friedrich Koepe, auch Koepe-Förderung genannt wird.
- Treppenschacht:
- Trog:
- Trommel:
- Trommelfördermaschine: Fördermaschine, bei der das Förderseil auf eine Trommel gewickelt wird (Haspel).
- Trum: Von einem Gang abgetrennter Zweig des Ganges, aber auch ein abgeteilter Teil eines Schachtes, Gesenkes oder Überhauens.
- Trümmerartig:
- Tscherper: Ein Messer
- Tscherpertasche:
- Tummelbau: Abbauverfahren beim Braunkohlenbergbau mit bienenkorbförmigen Weitungen, sogenannten Tummel, das aufgrund seiner Gefährlichkeit im 19. Jahrhundert im deutschen Bergbau verboten wurde.
- Tübbing: Segmente aus Gusseisen oder Stahl, die zum wasserdichten Ausbauen von Schächten bei nicht standfesten Nebengebirgen dienen.
- Türstock: Ausbaukonstruktion, bestehend aus einer Kappe mit zwei unterstützenden Stempeln.
U
- Überfahren:
- Überhauen:
- Überlegen:
- Übrschar:
- Übersetzen:
- Übertreiben: Vorbeifahren der Fördermittel über die Endanschläge hinaus.
- Übertreibsicherung: Dient dazu das Fördermittel abzubremsen damit es beim Übertreiben möglichst vor dem Prellträger zum Stehen kommt.
- über Tage oder Übertage: alles „an der Sonne“, also nicht der Grubenbetrieb.
- Ulme: Seitliche Begrenzung eines Grubenbaues.
- Umbruch:
- Umfahren:
- Unbauwürdig:
- Ungeld:
- Unschlitt:>
- Unterfahren:
- Unterbank: Unterer Teil eines zweiteiligen Flözes.
- unter Tage oder Untertage: Stollen, Strecken, Schächte.
- Unterwerk: Abbau unter der Stollnsohle.
- Unterwerksbau: Abbau unterhalb der tiefsten Sohle.
- Unverritzt:
V
- Ventilator:
- Verarmen:
- Verbau:
- verblenden:
- Verbolzung: Axiale Verkettung des Streckenausbaus um die Einzelbaue gegen eine Schubwirkung in Längsrichtung zu sichern.
- Verbrechen: Einbrechen oder Einstürzen und damit Unbrauchbarmachen eines Grubenbaus.
- Verbühnen:
- Verbundbergwerk: Entsteht durch Zusammenlegung mehrerer Bergwerke.
- Verdingen:
- Verdrücken:
- Veredeln:
- Verfahren:
- Verfallen:
- Verhieb: Art und Weise wie ein in Angriff genommener Abbaustoss abgebaut wird.
- Verlag:
- Verlegen:
- Verleihen: Zueignung von Bergwerkseigentum durch den Landesherrn.
- Verkippen / Verstürzen: Im Tagebau das Absetzen des Abraumes.
- Verritzen: Beginn des Abbaus einer Lagerstätte.
- Versatz: Verfüllung eines durch den Abbau entstandenen Hohlraums mit Bergen (Bergeversatz).
- Versetzen:
- Verspünden: Wasserdichtes abdämmen einer Strecke durch einen Ziegel- oder Betondamm, früher auch Zimmerwerk.
- Verstufung: Bergrechtlicher Vorgang, durch den sich der Stöllner sämtliche Rechte an dem bisher aufgefahrenen Stollen gegen etwaige Ansprüche neuer Muter sicherte. Der Markscheider setzte ein Verstufungszeichen.
- Verwahren: Sicherung der Hohlräume eines stillgelegten (aufgelassenen) Bergwerkes.
- Verstufen:
- Verstürzen:
- Versuchsbau:
- Vertauben:
- Verwerfen:
- Verwerfung:
- Verziehen:
- Verzimmern:
- Verzug: Auskleidung der Zwischenräume beim Streckenausbau.
- Vierter Pfennig:
- Vierung:
- Vorflut: Natürlicher Bach oder Fluss sowie künstlich geschaffene Möglichkeit (Kanal, Pumpwerk), um Wasser (auch Abwasser) abzuführen.
- Vorkommen:
- Vorrichten: Vorbereitung des Abbaus der Lagerstätte und den Einbau von Gewinnungs– und Fördereinrichungen.
W
- Walzenlader: Maschine zur schneidenden Gewinnung von Steinkohle und Erz.
- Wand:
- Wasseraufzug:
- Wassereinfallgeld:
- Wasserhaltung: Anlagen und Maßnahmen zum Abführen des einer Grube zufließenden Wassers.
- Wasserknecht: Bergmann, der für die Wasserhaltung des Bergwerks zuständig war.
- Wasserkunst: System zur Förderung, Hebung und Führung von Wasser.
- Wasserlauf: Regionale Bezeichnung für einen Wasserüberleitungsstollen im Oberharzer Bergbau (siehe auch Rösche).
- Wasserlösung: Abführen von Wasser, z. B. durch Wasserlösungsstollen.
- Wassernot:
- Wasserregal: Königliches Hoheitsrecht zur Wassernutzung, meist zusammen mit dem Bergregal durch den Landesherren verliehenes Recht.
- Wassersack:
- Wassersäulenmaschine: Maschine, die durch Wasserkraft angetrieben wurde.
- Wassersaige:
- Wassertrommel: Bewetterungsmaschine, bei der der Sog des herabfallenden Wassers zur Bewetterung genutzt wurde.
- Wässerung:
- Wechsel:
- Wehr: Land, welches dem Bergbautreibenden zum Lehen gegeben wurde.
- Weiberarsch: Umgangssprachliche Bezeichnung einer → Pfannenschaufel (regional).
- Weilarbeit:
- Weitung: Beim Weitungsbau entstandene Kammern.
- Weitungsbau: Variante des Kammerbaus bei mächtigen und durchwegs bauwürdigen Lagerstätten.
- Wendelstrecke, (auch kurz:) Wendel: Spiralförmige Rampe zwischen den einzelnen (Teil-)Sohlen eines Bergwerks.
- Wetter: Gesamtheit aller Gase im Bergwerk.
- Wetterbohrung:
- Wetterführung:
- Wetterhut: beweglicher Holzaufsatz über dem Schacht.
- Wetterlampe: Mit Benzin betriebene Sicherheitslampe zur Kontrolle der Wetter.
- Wetterlutte:
- Wettermann: Ein Bergmann, der in den einzelnen Grubenbauen die Wettermessungen durchführt.
- Wetterkühlmaschine: Maschine, die zur direkten Wetterkühlung der Grubenbaue eingesetzt wird.
- Wetterkühlung: Abkühlen von Teilwetterströmen mittels technischer Hilfsmittel und Maschinen.
- Wetternot:
- Wetterofen: Konstruktion zur Erzeugung eines künstlichen Wetterzuges.
- Wetterrad: Einfache Wettermaschine aus Holz zur Bewetterung der Grubenbaue.
- Wettersatz: Maschine, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur künstlichen Bewetterung eingesetzt wurde.
- Wetterschacht:
- Wetterscheider: Wettertechnisches Bauwerk, das in den Grubenbauen die Frisch- von den Abwettern trennt.
- Wettersohle: Sohle, die hauptsächlich der Bewetterung dient.
- Wettertafel: Kontrolltafel unter Tage, auf der die erfolgte Überprüfung der Luftreinheit mit Datum, Uhrzeit und Unterschrift der Kontrollperson vermerkt wird.
- Wetterwechsel: Jahreszeitlich bedingte Änderung der Wetterrichtung, aber auch Austausch der verbrauchten Luft gegen frische Wetter.
- Wetterzug: Von der Atmosphäre in den Grubenbauen angenommene Luftbewegung.
- Widersinnig:
- Wiederaufnehmen:
- Winkel:
- Wirbellutte: Speziallutte, die in sonderbewetterten Streckenörtern zur Durchmischung von Wettern dient, auch Coanda-Wirbellutte.
- Wünschelrute:
- Wurfschaufellader: Ladegerät, hauptsächlich im Streckenvortrieb. Gleisgebundene oder gleislose Ausführung möglich.
X
Y
Z
- Zeche: Bergwerkseigentum der Gewerkschaft, aber auch bei der SDAG Wismut ein Betrieb zur Beprobung von Uranerz
- Zehnt:
- Zehntner:
- Zertrümern:
- Ziehen:
- Zimmerling:
- Zimmerung:
- Zone:
- Zubuße: Zahlungen auf Basis der Kuxe, die der Anteilseigner (Gewerke) einer Bergrechtlichen Gewerkschaft an diese zur Erfüllung von Verbindlichkeiten zu entrichten hat.
- Zug:
- Zulegen:
- Zusammendrücken:
- Zusitzen:
- Zwischengeschirr: Verbindungselement zwischen Förderkorb und Förderseil.
- Zwischenmittel: dünne Schichten tauben Gesteins in einem Flöz oder einem Erzlager.